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So werden Fotos und Druckerzeugnisse zu echten Kunstwerken

Es gibt vielfältige digitale Kameras mit einer großen Anzahl an Megapixeln und zahlreiche Übertragungswege über Wireless-LAN oder Bluetooth. Die technischen Erneuerungen machen es vielen Anfängern einfacher, Bilder zu schießen und diese zu bearbeiten und zu drucken. Trotzdem ist die Fotografie mit all ihren Facetten eine Wissenschaft für sich und wer sich von anderen Laien und Hobbyfotografen abheben möchte, braucht fundiertes Fachwissen und eine gewisse Erfahrung. Mit einigen Tipps und Tricks ist es jedoch für jeden möglich, gute Bilder zu machen und für den Druck zu gestalten. Dazu kommt, dass die Grafikbearbeitungs- und Designprogramme immer benutzerfreundlicher werden und auch für Einsteiger gut zu bedienen sind.
1. Pixel, Dpi und Auflösung – Begriffserklärungen
 
a. Digital versus analog – Die Fotografie im Wandel
i. Was passiert bei der digitalen und analogen Aufnahme?
 
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Die analoge Aufnahme erfasst die Bilder mit unterschiedlichen Bestandteilen:
 
  • Objektiv
  • Blende
  • Verschluss
  • Film
 
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Pixabay.com Nemo (CC0 1.0)

 
Das Objektiv leitet die Lichtstrahlen zu dem Film, der lichtempfindlich ist und lässt ein verkleinertes, seitenverkehrtes Bild entstehen, das kopfüber abgebildet wird. Die Blende entscheidet, wie lange das Licht auf den Film einwirkt und der Verschluss öffnet und schließt sich zu der vorgegebenen Zeit. Das so genannte Negativ speichert bei Schwarz-Weiß-Filmen die entsprechenden Töne, während Farbfilme die komplementären Farben erhalten. 
 
 
Bei der digitalen Kamera wandelt ein Bildsensor das analoge Bild in digitale Werte um. Je nach Qualität des Sensors verändert sich die Bildqualität des Fotos, da dieser die einzelnen Bildpunkte, die Pixel, speichert und sortiert. Ist der Bildsensor größer, gibt es weniger Bildrauschen und eine größere Vielseitigkeit bei der Schärfentiefe. Folgende Seite erläutert die unterschiedlichen Sensorgrößen bei der Digitalkamera in Zusammenhang mit den Pixeln. 
 
ii. Wie werden digitale und analoge Bilder entwickelt?
Der analoge Film wird in Laboren mittlerweile in eine Entwicklungsmaschine eingespannt, die alle relevanten Chemikalien enthält, um den Film zu entwickeln. Anschließend wird der Film eingescannt und die entsprechenden Bilder ausgedruckt sowie die Negative geschnitten und nummeriert. Der Vorgang dauert meist nicht länger als eine halbe Stunde mit Entwickler, Fixierer, Bleichmittel, Stoppbad und Wasserbad. Eine genaue Übersicht der chemischen Prozesse gibt diese Seite
 
Bad Bestandteile Gefahren
Entwickler Hydrochinon, p-Phenylendiamin-Derivate Reizend bis ätzend
Fixierer Natriumthisulfat, Borsäure Reizend
Bleichbad Ethylendinitrilotetraessigsäure (EDTA), Kaliumhexacyanoferrat, Schwefelsäure Ätzend, gesundheitsschädlich
Stoppbad Essigsäure, Aluminiumalaun Reizend bis ätzend
Wasserbad Netzmittel, Tenside, Kalkschutzmittel Entfettend
Quelle: HBK Braunschweig
 
Digitale Bilder bedeuten im Prinzip nur, dass Abzüge der digitalen Formate erstellt, beziehungsweise ausgedruckt werden. Wichtig hierbei sind allerdings die Formate, Auflösungen und Größenverhältnisse, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. 
 
b. 50 Megapixel aufwärts – Die Bedeutung der Auflösung
Theoretisch gesehen sollten mit mehr Pixeln auch mehr Details zu erreichen sein, allerdings spielen Sensoren dabei eine große Rolle. Je mehr Pixel pro kleinem Sensor aufgenommen werden, desto mehr Rauschen entsteht durch die geringe Lichtmenge pro Bildpunkt. Das Objektiv sollte die Lichtinformationen verlustfrei an den Sensor weitergeben, was jedoch mit kleinen Objektiven und hoher Auflösung meist nicht gelingt. Deshalb sind bei kleinen Kompaktkameras geringere Megapixelangaben eher zu empfehlen, um scharfe Aufnahmen zu machen. 
 
c. Dpi und PPI – Die Punktdichte einfach erklärt 
Dpi steht für Dots Per Inch (Punkte pro Inch) und PPI steht für Pixel per Inch. Dpi ist eher in Druckverfahren zu finden, während PPI im digitalen Bereich geläufig ist. Dpi ist für die Auflösung für den jeweiligen Druck relevant. Meist reichen dabei 300 Dpi für einen Druck eines Fotos auf Din A3. Die Pixelangabe richtet sich nach der Größe des Druckformates und so sollte ein digitales Bild bei Din A3 Format und 300 Dpi 3508x4961 Pixel enthalten, um ein scharfes Ergebnis erzielen zu können.
 
Pixel bei 300 Dpi Pixel bei 150 Dpi Druckgröße in mm
3508 x 4961 1754 x 2480 A3 (297 x 420)
2480 x 3508 1240 x 1754 A4 (210 x 297)
1748 x 2480 874 x 1240 A5 (148 x 201)
1240 x 1748 620 x 874 A6 (105 x 148)
874 x 1240 437 x 620  A7 (74 x 105)
 
d. ISO, ASA und Kelvin – Die Lichtempfindlichkeit und Farben 
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ISO stellt die Filmempfindlichkeit der digitalen Kamera ein, das bedeutet, das Licht, das sie für die Belichtung benötigt. Je höher der Wert, desto weniger Licht ist für eine Aufnahme notwendig. Die hohe Empfindlichkeit besitzt den Vorteil, dass bei dunklen Lichtverhältnis gute Bilder entstehen können. Beim analogen Film können jedoch Filmkörner hinzukommen und bei digitalen Aufnahmen kann schwaches Licht dazu führen, dass die Impulse verstärkt und auch Störsignale übertragen werden. ASA ist die American Standard Association, welche die Lichtempfindlichkeit anders dokumentiert und mittlerweile von den ISO-Werten überholt ist. Folgende Tabelle hilft bei der Berechnung der Werte.
 
2. Scannen und Drucken – Einstellungen und Formate
 
a. Formate und Druckvorlagen
 
i. Berechnung der Pixelmaße – Wiederholung, Bilinear, Bikubisch
Um Bilder zu vergrößern oder zu verkleinern (=Interpolation), sind bestimmte Berechnungen notwendig, welche die entscheidenden Pixel hinzufügen oder löschen. Standard ist die bikubische Vergrößerung, die acht Nachbarbildpunkte in den Prozess einbezieht. Die Pixelwiederholung fügt nur zusätzliche Kopien der bisherigen Pixel hinzu, während die bilineare Interpolation vier benachbarte Pixel in die Vergrößerung einberechnet. 
 
ii. PDF, JPG
JPG ist ein Grafikformat der Joint Photographics Expert Group von 1991, das Bilder meist für das Internet komprimiert speichern lässt, mit Farbtiefen bis zu 24 Bit (=16,7 Millionen Farben). Allerdings verringert sich die Bildqualität sobald das Format, die Größe oder die Farbtiefe geändert werden. PDF steht für Portable Document Format, das elektronische Dokumente von Texten bis zu Grafiken und Fotos in komprimierter Form darstellt. Der Vorteil ist die Barrierefreiheit und die originalgetreue Übertragung des umgewandelten Formats, ob Text, Bild, Zeichnung oder Grafik.  
 
iii. GIF, TIF
Gif steht für Graphics Interchange Format, das eine Farbtiefe von 8 Bit pro Pixel erlaubt und meist für Bilder mit hoher Schärfe der Ränder wie technische Zeichnungen oder Comics geeignet ist. Schwarzweißbilder oder Fotografien erhalten durch die hohe Komprimierung jedoch eine geringere Qualität. TIF, Tagged Image File Format, ist die bessere Alternative, denn es komprimiert verlustfrei und lässt hohe Auflösungen zu, ist jedoch bedeutend größer als JPGs oder GIFs. 
 
iv. EPS, PSD
Diese Formate sind mit professionellen Programmen verbunden. PSD ist das Bearbeitungsformat von Adobe Photoshop, während EPS, Encapsuled PostScript, meist von Vektorgrafiken von Adobe Illustrator stammt. Allerdings sind EPS-Dateien heutzutage auch über Office oder Vorschau-Tools des Macs zu öffnen. 
 
v. Fertige Druckvorlagen bearbeiten
Wer seine eigenen Vorlagen an professionelle Druckereien geben will oder Logos, Designs und Co. auf Produkte drucken möchte, muss sich häufig nach den Vorgaben der Druckereien und Produktionsfirmen richten. Oft gibt es Druckvorlagen, die mit den eigenen Wünschen anzupassen sind. Dabei sollte auf ein sauberes Design oder einen sauberen Scan geachtet werden, um diese ohne Qualitätsverlust auf Gegenstände oder Drucke anbringen zu können. Darunter fallen auch das Mitschicken der verwendeten Schriftarten und Texte, die je nach Vorgabe anzupassen sind. Meist hilft es, auf der Homepage der Anbieter nach den Anforderungen zu suchen, wie Auflösung, Bildformate oder Sonderwünsche, was in diesem Beispiel in den FAQs zu erkennen ist. Die Personalisierung erfolgt aufwändig und kostspielig oder unkompliziert, je nach eigener Vorbereitung. Auch für größere Plakate ist es ratsam, die AGBs und FAQs der jeweiligen Anbieter, wie auf folgender Seite zu lesen und entscheidende Tipps für die Herstellung der Vorlagen zu erhalten. 
 
b. Richtig scannen und passende Einstellungen wählen
 
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i. Alte Fotos oder Dias
Zunächst sind alle Störungen wie Staub oder Haare von den Bildern zu entfernen. Außerdem sollten die Bilder keine Fingerabdrücke oder Fettflecken erhalten. Bei den Einstellungen sollte eine Auflösung von 300 bis 600 Dpi ausgewählt sein, je nach Wunsch der Druckgröße. Das Dia ist auf den Scanner zu legen und mit einer gleichmäßigen Hintergrundbeleuchtung durch Handy oder Smartphone einzuscannen. Mit einem Bildbearbeitungsprogramm ist das Negativ in ein positives Bild umzuwandeln. Bessere Ergebnisse erzielen Dia-Scanner, die über USB an Computer anzuschließen sind und hohe Auflösungen ohne Kratzer und Staub erreichen. Folgende Seite erläutert die Funktionsweise.
 
ii. Texte und Schwarzweißlogos
Wer seine Texte einscannen und drucken möchte, sollte die Auflösung dem Druckformat anpassen. Wer die Texte nur betrachten will, benötigt meist nur 90 Dpi. Um Texte nach dem Scannen bearbeiten zu können, ist eine Texterkennung notwendig, meist über die optische Zeichenerkennung (OCR). Dieser Artikel beschreibt die Technik hinter der Zeichenerkennung. Schwarz weiße Logos sind meist über geringe Dpi und Schwarzweiß-Einstellungen zu scannen, allerdings nur, wenn es sich um Outlines oder hohe Kontraste handelt.
 
iii. Designs und Zeichnungen
Komplexe Vorlagen mit hoher Farbtiefe benötigen hochauflösende Scanner, die mindestens 300 Dpi erreichen und den Farbraum CMYK für das Drucken nutzen. Wer Bleistiftzeichnungen einscannen und bearbeiten will, sollte graufarbig scannen und 300 Dpi nutzen. Anschließend sind in Grafikprogrammen die schwarzen Werte zu verstärken und die grauen Werte zu verringern, um das Lineart zu erhalten. 
 
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iv. Moiré-Unterdrückung – Schärfeverlust vermeiden
Der Moiré-Effekt bezeichnet störende Strukturen oder Fehler der Farbinterpolation. Beispielsweise sind bei defekten Aufnahmen graue Flecken auf dem digitalen Bild zu erkennen oder ein deutliches  Bildrauschen. Um keinen Schärfeverlust zu bekommen, ist es hilfreich, die Moiré-Unterdrückung des Scanners einzuschalten, der die Bilder entrastet. Bessere Ergebnisse erzielt die Bearbeitung mit Störungsfiltern von Grafikbearbeitungsprogrammen. 
 
v. 24-Bit oder 48-Bit-Farbeinstellungen
24 Bit ist die gängige Farbtiefe eines Digitalfotos, das rund 16,7 Millionen Farben darstellen kann. 48 Bit bedeutet einen nicht komprimierten Tonwertumfang mit einer High Dynamic Range (HDR) Farbtiefe. Dies ist vor allem für die professionelle Bildbearbeitung vorteilhaft, da Grafiker und Fotografen die Farbkanäle einzeln nachbearbeiten können, ohne große Verluste in der Qualität zu erhalten. Für die gängige Fotobearbeitung reichen 24 oder 30 Bit meist vollkommen aus. 
 
vi. A3-Scanner richtig einstellen 
Wer mit einem A4-Scanner ein A3-Format einscannen möchte, sollte die Vorlage mit einem Gewicht beschweren, um eine gleichmäßige Oberfläche zu erhalten. Anschließend sind drei Scanvorgänge sinnvoll, um oberes und unteres Ende und den Mittelteil zu erhalten, der in der Grafikbearbeitung zusammengefügt wird. Dabei sollten die Formate immer dieselben Einstellungen erhalten. Großformatscanner mit automatischer Schieflagenkorrektur, Bilddrehung oder Entrasterung sind für den professionellen Markt sinnig. 
 
3. Das fast perfekte Foto – Tipps für Bildeinstellungen 
 
a. Motivauswahl und Bildausschnitt wählen
Für ein gutes Foto ist entscheidend, dass ein ansprechendes Motiv vorliegt. Dies kann ein Gebäude sein, eine Person, eine Landschaft. Wichtig ist es, das Motiv zu erfassen und den Kontext zu erkennen, wie die Umgebung oder die Location. Der Bildausschnitt sollte alle relevanten Elemente einfangen, wie die Person, das Objekt und interessante Hinter- oder Vordergründe. Interessante Fotos stellen nicht immer das Hauptobjekt in den Mittelpunkt, schneiden Gegenstände oder Personen an und nutzen mehr als die Frontalansicht.
 
b. Bildkomposition: dynamisch, statisch, goldener Schnitt
Neben dem Motiv und dem Ausschnitt zählt bei einem guten Foto die Dynamik. Das bedeutet die vorhandenen Muster, Elemente und Bewegungen für das Bild zu nutzen, wie Linien, Farben und Größenverhältnisse, um ein ruhiges oder aufregendes Foto zu erzeugen. Beispielsweise können Alleen und Straßen durch ihre vertikalen Baumlinien und horizontale Umgebung entweder statisch oder dynamisch wirken, je nach Position des Fotografen. 
 
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Der goldene Schnitt zeigt ungefähr eine Bildaufteilung im Verhältnis von 60 zu 40 Prozent vertikal oder horizontal, in welcher das entscheidende Motiv im kleineren Bildteil zu finden ist. Das schafft einen Hingucker und das Auge bleibt durch die unübliche Positionierung auf dem Bild hängen. Folgende Seite erläutert die Berechnung und Anpassung von goldenem Schnitt und goldener Spirale.  
 
c. Muster und Farben beachten 
Damit die Bildposition stimmt, helfen Formen und Muster vor Ort, wie Bäume, Straßen, oder Dächer. Wer sich zum Beispiel nicht frontal, sondern schräg zu einer geraden Straße positioniert, erhält interessante Kompositionen durch diese Elemente. Farben können eine ganz besondere Wirkung auf das Foto und die Stimmung haben. In der Dämmerung lassen sich beispielsweise beruhigende Pastelltöne einfangen, während bei strahlendem Sonnenschein die kräftigsten Farbspiele gelingen. Damit das Bild jedoch einen natürlichen Farbton erhält, sollten Fotografen den richtigen Weißabgleich einstellen. Folgender Blogeintrag erläutert Technik und Verfahren.  
 
d. Unterschiedliche Perspektiven: Auf Augenhöhe, aufsichtig, untersichtig
Aufregende Bilder entstehen durch ungewöhnliche Perspektiven. Wer eine große Person, ein Haus oder einen Baum von unten, also untersichtig ablichtet, erhält eine erhabene, bedrohliche oder majestätische Szene, während diese Objekte aus der aufsichtigen Position an Bedeutung verlieren. In der natürlichen Umgebung fotografieren Personen ihre Objekte und Menschen auf Augenhöhe. Das bedeutet bei Kindern oder kleinen Gegenständen, dass in die Knie zu gehen ist, um möglichst natürliche Ergebnisse zu erreichen.
 
e. Beleuchtung und Ausleuchtung einstellen
Ein Fotoapparat, ob digital oder analog, benötigt ausreichend Licht, um gute Ergebnisse liefern zu können. Deshalb sind Tageslichtfotografien sehr beliebt und Studiofotografen arbeiten mit vielseitigen Lichtelementen, da der Blitz an der Kamera selbst oft überbelichtete Fotos produziert. Portraitfotografie und Filminterviews nutzen beispielsweise eine Ausleuchtung mit drei Lichtern: seitlich/vorne als Führungslicht, leicht seitlich als Aufhellung und von hinten für die Akzente. Wer mit der Ausleuchtung spielt, kann interessante Schatteneffekte einsetzen. 
 
f. Makrofotografie – Die Welt der kleinen Dinge 
 
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Makrofotografie bedeutet die Ablichtung winzig kleiner Details wie Flügel von Insekten, Tautropfen oder Wimpern, bis hin zu Kristallen und Pollen. Meist geht es um den Bereich 1:10 und 10:1, bei dem der Fotograf ganz dicht an den Objekten ist,  ohne einen Zoom zu verwenden. Am besten ist es, mit einem Stativ zu arbeiten, um keine unscharfen Bilder zu erhalten und das Tageslicht zu verwenden, da die Makrofotografie mit wenig Licht auskommt. Dazu kommt, mit Unschärfe und Schärfe zu arbeiten, wie einen unscharfen Hintergrund hinter einem Blütenblatt, um die Wirkung der kleinen Motive zu verstärken. Tipps gibt es in diesem Video:
 
 
4. Designs – Vektorgrafiken, Schriften und Verzierungen
 
a. Vektorgrafik versus Pixelgrafiken – Die Zukunft des Designs
Vektorgrafiken lassen sich beliebig skalieren und verändern, ohne dass die Ränder unscharf oder „pixelig“ werden wie bei Pixelgrafiken. Das liegt daran, dass Vektoren als mathematische Pfade und Formen berechnet werden und sich nicht aus einzelnen Bildpunkten zusammensetzen. Vektorgrafiken sind meist für klare Linien von Vorteil und mittlerweile gibt es auch Programme, die komplexe Farbverläufe ermöglichen. Dies ist vor allem bei der Erstellung von Designs vorteilhaft, da jedes Format und jede Größe bedient werden kann. 
 
b. Lab-Farben, RGB und XYZ
Die Lab-Farben sind entstanden, um unabhängig von den Geräten ein Farbmodell zu erhalten, das alle möglichen Farben wiedergeben kann. Es umfasst RGB und CMYK, die gängigen Farbräume am Monitor und im Druck. RGB bezeichnet Rot, Grün und Blau, die als additive Farben Mischverhältnisse erstellen und diese Farben auf Monitoren wiedergeben können. XYZ bezeichnet die mathematische Berechnung der Farben, weicht jedoch von den menschlich wahrgenommenen Farbräumen ab. Folgende Tabelle zeigt die mathematische Darstellung der Farbräume:
 
Farbe RGB Hex
Schwarz 0, 0, 0 000000
Blau 0, 0, 255 000080
Grün 0, 128, 0 008000
Violett 128, 0, 128 800080
Gelb 255, 255, 0 FF00FF
Weiß 255, 255, 255 FFFFFF
Rot 255, 0, 0 FF0000
 
c. Das perfekte Logo 
Ein Logo sollte leicht wieder zu erkennen sein, eine einprägende Form und effektive Kontraste durch Farben, Muster oder Designs besitzen. Es stellt das Objekt in den Vordergrund, bleibt aber simpel genug, um einen hohen Wiedererkennungswert zu erhalten. Beispiele sind die Coca-Cola-Schrift, das McDonalds M oder der angebissene Apfel von Apple. Klare Strukturen sind dabei hilfreicher, als verschnörkelte Schriften oder komplexe Wappen und Piktogramme erleichtern die Verständlichkeit. 
 
d. Flyer kreativ gestalten
Ein Flyer sollte nicht überladen sein mit Informationen, denn zu viel Text lesen die meisten Zielgruppen nicht. Hilfreich sind auffällige Logos, Farbaspekte, Kontraste und Fotos, die das Unternehmen oder die Dienstleistung sofort erkennen lassen. Mehr als drei bis vier Seiten sind kontraproduktiv, da die Lust an der Informationsaufnahme verschwindet, vor allem, wenn es sich um Werbung handelt. Rabattaktionen oder Gutscheine sollten deshalb entsprechend auf der Vorder- oder Rückseite in Szene gesetzt werden. 
 
e. Typografie – Grundlagen für Schriftgestaltung
Eine lesbare Schrift zeigt sich durch ausgeprägte Außenkonturen, da Schreibschrift beispielsweise schwieriger zu entziffern ist. Die Spaltenbreite sollte nicht breiter als acht Zentimeter sein und die Wortabstände nicht zu eng, da die Fixpunkte der Augen während des Lesens zwischen den Wörtern liegen. Der Text sollte mit Überschriften und sinnigen Absätzen unterteilt sein, damit der Leser ihn fließend wahrnehmen kann. Je nach Schriftart ergeben sich andere Wirkungen und Effekte:
 
 
f. Grafik- und Bildbearbeitungsprogramme 
 
i. Profiwerkzeuge Adobe Creative Suite oder Corel Produkte
Die Adobe Creative Suite bietet umfangreiche Elemente von Bildbearbeitung, Illustrationsprogrammen ob Pixel oder Vektor, ist jedoch für den Laien oft sehr komplex. Mittlerweile sind die Programme nur noch in der Creative Cloud erhältlich, die eine monatliche Rate oder Jahresraten vorsehen. Corel Corporation ist der direkte Adobe Konkurrent und arbeitet mit ähnlichen Produkten, die jedoch besonders im Bereich Layout an ihre Grenzen stoßen. Für den professionellen Bereich sind diese Produkte jedoch meist unvermeidbar. 
 
ii. Kostenlose Tools: GIMP, Paint.NET, Pixlr
GIMP und Paint.NET basieren auf dem Open Source Gedanken, dass jeder Person nützliche Programme kostenlos zur Verfügung gestellt werden sollten. GIMP arbeitet ähnlich wie Photoshop oder Corel Painter und ist für Einsteiger gut zu verstehen. Die Gimp-Werkstatt hilft bei Fragen und gibt Einsteiger-Tipps. Paint.NET ist besonders für die Fotobearbeitung interessant, besitzt zwar nicht so viele Funktionen wie GIMP, ist dafür sehr leicht zu bedienen und erledigt alle simplen Bearbeitungsschritte wie „rote Augen entfernen“, Kontraste, Helligkeit und Farbpallette verändern. Pixlr ist noch simpler in der Ausführung der Fotobearbeitung und sogar als App verfügbar. 
 
5. Abschließende Tipps
 
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a. Keep it short and simple – Mehr Klarheit, weniger Motive
Die Formel KISS (keep it short and simple = Fass dich kurz) soll Fotografen, Autoren und Filmemachern dabei helfen, ihre Werke nicht zu überladen, sondern sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Ein gutes Foto kann natürlich auch aus einem Sammelbild mit vielen Einzelheiten bestehen, doch entscheidend ist die Aussage des Bildes, die Komposition und die Wirkung. Das Siegerfoto des World Press Photo Awards 2014 von John Stanmeyer zeigt zum Beispiel die Silhouetten der Migranten in Dschibuti, die mit ihren Handys ein Signal zum Telefonieren suchen. Die wenigen Elemente, Bildgestaltung und Licht-  und Schattenwirkung stellen das starke Foto heraus. 
 
b. Kontraste und Elemente gezielt einsetzen
Kontraste sind neben dem Bildausschnitt entscheidend für ein erinnerungswürdiges Foto. Licht und Dunkelheit sind starke Faktoren, die sich in jeder Umgebung klar abzeichnen. Das Spiel mit den Schatten kann zu eindrucksvollen Bildern führen, beispielsweise bei der Aufnahme eines dunklen Tieres in einer Schneelandschaft oder der Schattenwurf eines Windrades vor einem leeren Feld. Fotografen sollen sich ausprobieren und mit den grundlegenden Tipps im Hintergrund und dem Knowhow der Bildbearbeitung bleiben beeindruckende Fotografien keine Seltenheit mehr.

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