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Sternenhimmel im April 2017

Es ist Frühling – nicht nur von Wetter her, sondern auch am Himmel. Der erste Frühlingsvollmond gibt den Zeitpunkt für das Osterfest vor und das Frühlingsdreieck zeigt auch bei den Sternbildern an, dass der Winter vorüber ist. Außerdem beschert uns der April einen Meteorschauer und den Jupiter in besonderer Pracht.
NPO, 03.04.2017

Das Frühlingsdreieck verbindet die hellsten Sternen der Sternbilder Jungfrau, Bärenhüter und Löwe.

Stellarium

Mit dem April ist auch astronomisch gesehen der Frühling in vollem Gange. Die Sonne steigt im Laufe dieses Monats um zehn Grad höher am Himmel und die Tage werden bis Ende April um eindreiviertel Stunden länger. Noch bis zum 18. April steht die Sonne im Frühlingssternbild der Fische, dann wechselt sie in den Widder.

Wer jetzt in den Nachthimmel schaut, der sieht den Großen Wagen hoch am Zenit stehen und den Löwen südlich darunter stehen. Seine Position hoch im Süden ist einer der Marker für den Frühling am Sternenhimmel. Ein weiteres typisches Kennzeichen ist das Frühlingsdreieck. Es wird gebildet vom hellsten Stern des Sternbilds Löwe, dem Regulus, dem schräg link unter ihm stehenden hellen Stern Spica in der Jungfrau und dem darüber leuchtenden Arkturus im Bärenhüter.

Der erste Frühlingsvollmond bestimmt das Osterdatum.

SXC

Ostern und der erste Frühlingsvollmond

Er bestimmt, wann Ostern ist: Im Jahr 325 nach Christus bestimmten die Kirchenältesten auf dem Konzil von Nicäa, dass Ostern immer am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond zu feiern sei. Der astronomische Frühlingsanfang war in diesem Jahr am 20. März – dem Tag der Tagundnachtgleiche. Der erste Vollmond nach diesem Datum ereignet sich am Morgen des 11. April. 2017. Ostersonntag feiern wir deshalb in diesem Jahr am 16. April, dem direkt darauffolgenden Sonntag

Jupiters großer Auftritt

Im April sind alle fünf mit bloßem Auge erkennbaren Planeten am Himmel zu sehen. Der Star unter ihnen ist der Jupiter:  Er ist die ganze Nacht hindurch sichtbar, von kurz nach Sonnenuntergang bis zum Sonnenaufgang. Am 7. April leuchtet das Gasriese besonders hell, denn dann steht er von uns aus gesehen der Sonne genau gegenüber – Astronomen sprechen von einer Opposition.

Der Jupiter ist zu diesem Zeitpunkt der Erde so nah wie zu keinem anderen Zeitpunkt in diesem Jahr. Das von ihm zurückgeworfene Licht benötigt an diesem Tag "nur" rund 37 Minuten zu uns. Ein besonderes Rendezvous gibt es zudem am 10. April: Jupiter und der Vollmond kommen einander sehr nah. Der Mond steht gegen 23.30 Uhr nur 1,4 Bogensekunden oberhalb des Planeten.

Die weitaus weniger hellen Planeten Merkur und Mars sind in diesem Monat für kurze Zeit direkt nach der Abenddämmerung zu sehen. Nach Mitternacht gesellst sich dann der Saturn zum hellen Jupiter am Himmel. Er ist im Südosten als Lichtpunkt zu sehen, am 16. April steht der Mond direkt über ihm am Himmel. Am frühen Morgen dann geht der hellste aller Planeten auf: die Venus. Sie leuchtet im April durchgehend als "Morgenstern".

Am 10. April rückt der Jupiter dem Vollmond auf die Pelle. Allerdings steht der Mond bei uns im Gegensatz zu dieser Aufnahme von 2008 unterhalb des Planeten.

Sternschnuppen in der Frühe

Wenn das Wetter mitspielt, dann können wir am Samstag, dem 22. April, vor Sonnenaufgang den Meteorschauer der Lyriden beobachten. Immerhin rund 20 Sternschnuppen pro Stunde könnten dann fallen. Sie scheinen aus dem Himmelsgebiet des Sternbilds Leier zu kommen, daher ihr Name. Ursache für den Schauer sind Staubreste des Kometen Thatcher, der nur alle 415 Jahre einmal in Sonnennähe vorbeikommt.

Obwohl die Lyriden heute nicht zu den spektakulärsten Meteorschauern gehören, sind sie einer der frühesten historisch dokumentierten Sternschnuppenregen: Schon im Jahr 687 vor Christus zeichneten die chinesischen Hofastronomen die Beobachtung dieses Meteorschauers auf. Das der Komet Thatcher für ihn verantwortlich ist, entdeckten Astronomen aber erst im Jahr 1867.