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Sternenhimmel im April 2025 – „Minimond“, österlicher Sternschnuppenregen und schreitender Löwe

Der Frühling hält im April auch am Himmel Einzug und mit ihm auch der erste Vollmond des Frühlings. Passend zum Osterfest flitzen Sternschnuppen über den Himmel und auch die Venus scheint weiterhin als Morgenstern. Aber auch verschiedene Frühlingssternbilder warten auf interessierte Hobbyastronomen.
SSC / Planetarium Hamburg, 02.04.2025
Neumaond und Jupiter am Nachthimmel
Der Jupiter ist im April nach dem Mond das hellste Objekt am Abendhimmel.

© Nazarii Neshcherenskyi, iStock

Auf den Wiesen strecken Tulpen, Krokusse und Narzissen ihre Köpfe in die Höhe und kündigen den Frühling an. Auch am Himmel zeigen sich im April verschiedene Frühlingsboten. Nach der Zeitumstellung Ende März geht die Sonne Anfang April nun erst nach 20 Uhr unter. Ende April sogar erst um etwa 21 Uhr und beschert uns so fast 15 Stunden Sonnenlicht pro Tag.

Jupiter heller als jeder Stern

Direkt zu Beginn des neuen Monats am 2. April können Himmelsgucker gegen Mitternacht die Mondsichel nah am Gasriesen Jupiter sehen. Jupiter ist den ganzen April über am Nachthimmel gut sichtbar. Der größte Planet des Sonnensystems leuchtet heller als jeder Stern und erscheint schon etwa 20 Minuten nach Sonnenuntergang. Auch der Mars ist noch das ganze Frühjahr hindurch am Abendhimmel zu sehen.

„Am 5. April können wir abends beobachten, wie der Erdtrabant zwischen dem Roten Planeten und dem Zwillingsstern Pollux hindurchwandert. Schauen wir um 22:30 Uhr in Richtung Westen, sehen wir den Mond zwischen den beiden markanten Himmelskörpern“, erklärt Astrophysiker Björn Voss, Direktor des Planetarium Hamburg. „Garniert mit einigen der prächtigsten Wintersterne, bietet sich uns der wohl schönste Himmelsanblick des Monats.“

Die Venus ist nun nicht mehr als Abendstern zu sehen, bleibt uns jedoch noch als auffälliger Morgenstern erhalten. Am 27. April leuchtet sie am hellsten. Der Mond gesellt sich als schmale Sichel am 24. April rechts zu ihr, am 25. April leuchtet er etwas unterhalb des Planeten.

„Minimond“ läutet Ostern ein

Am 13. April zieht der erste Vollmond des Frühlings als sogenannter „Pink Moon“ über das Firmament. Trotz dieses Namens erscheint der Erdtrabant jedoch nicht pink, denn der Name rührt von der im Frühling blühenden Pflanze Phlox, nach der die indigenen Völker Nordamerikas diesen Vollmond benannten. Wie so viele der traditionellen Bezeichnungen für den Vollmond im Jahreslauf hat sich auch der Begriff „Pink Moon“ unter Hobbyastronomen etabliert.

„Selbst wenn uns ein farbenfrohes Lichtspiel verwehrt bleibt, ist dieser erste Frühlingsvollmond doch ein Grund zur Freude. Schließlich ist der ‚Pink Moon‘ gleichzeitig der sogenannte Ostermond, der das christliche Osterfest einläutet“, sagt Voss. „Denn der Ostersonntag fällt traditionell auf den ersten Sonntag nach dem ersten  Frühlingsvollmond nach der Tag-und-Nacht-Gleiche. Diese ereignet sich normalerweise am 20. oder 21. März.“ So feiern wir frühestens am 22. März und spätestens am 25. April Ostern, wodurch es 35 verschiedene Osterdaten gibt.

Zusätzlich ist der diesjährige Ostermond mit 406.000 Kilometern Entfernung besonders weit weg von der Erde und befindet sich im sogenannten Apogäum. Er erscheint dadurch ein wenig kleiner als sonst. Sowohl der „Minimond“ als auch sein Gegenstück, der besonders erdnahe „Supermond“, beeinflussen Ebbe und Flut auf der Erde. Der erdferne Vollmond zu Ostern hat jedoch eine niedrigere Anziehungskraft, wodurch die Gezeitenkräfte etwas schwächer und damit die Flutstände niedriger ausfallen können.

Meteorstrom der Lyriden, Nachthimmel über Colorado, USA
Der alljährlich im April wiederkehrende Meteorstrom der Lyriden ist vom 14. bis zum 30. April aktiv.

© _Adventure_Photo, iStock

Österlicher Sternschnuppenregen

Ebenfalls zu Ostern wartet noch ein weiteres Himmelsschauspiel auf nachtaktive Sternengucker. Meteore des Sternschnuppenstroms der Lyriden sind ab Mitte April in Richtung Osten an Orten mit wenig Lichtverschmutzung zu sehen.

„Die ersten Sternschnuppen sehen wir kurz nach Vollmond ab dem 16. April“, sagt der Astrophysiker. „Sein Maximum erreicht der alljährliche Meteorschauer jedoch erst am Tag nach Ostermontag, also am 22. April. Zu diesem Datum wandert die abnehmende Mondsichel erst in der Morgendämmerung über den Horizont, sodass der Mond unsere Beobachtung kaum stört.“

Frühlingssternbilder ziehen ein

Mit dem Sternbild Leier taucht jetzt bereits ein Vorbote des Sommers am östlichen Himmel auf, während sich typische Wintersternbilder wie Orion in westlicher Himmelsrichtung endgültig verabschieden.

Unterhalb des Großen Wagens zeigt sich das sogenannte Frühlingsdreieck. „Dieses Muster ist kein anerkanntes Sternbild der Internationalen Astronomischen Union, sondern verbindet die auffälligsten Sterne der Sternbilder Löwe, Jungfrau und Bärenhüter, Bootes, zu einer großflächigen Figur“, erklärt Voss. Der Löwe gilt als Leitsternbild des Frühlings und schreitet in den kommenden Wochen über den Nachthimmel.

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