wissen.de Artikel

Sternenhimmel im Januar – Früher Sternschnuppenregen, verdeckter Saturn und leuchtender Mars

Mit dem neuen Jahr zeigen sich einige Besonderheiten am Himmelszelt. Sternen- und Planetenliebhaber kommen gleichermaßen auf ihre Kosten. So startet der Januar mit einem Sternschnuppenschauer und der Mond verdeckt Saturn. Später zeigt sich Mars von seiner besten Seite und ein erster Frühlingsbote erscheint am Firmament.
SSC, 03.01.2024
Perseidenschauer

© thinkstock, Neutronman

Nach der Wintersonnenwende Ende Dezember werden die Tage im Januar wieder länger. Der Mond startet als zunehmende Sichel ebenfalls neu ins Jahr 2025 und ermöglicht damit einen guten Blick auf Sterne und Planeten am Himmelszelt. Ein großes Glück für Hobby-Astronomen, denn dort gibt es im Januar viel zu entdecken.

Viele Wünsche gleich zu Jahresbeginn

Der dunkle Himmel kurz nach Neumond bietet gleich am 3. Januar einen guten Blick auf eines der drei größten Sternschnuppenereignisse des neuen Jahres. Bis zum 10. Januar ziehen die Sternschnuppen des Quadrantidenmaximums ihre Bahnen.

„Wir werden zahlreiche Sternschnuppen sehen – vor allem in den Morgenstunden“, erklärt Björn Voss vom Planetarium Hamburg. „Die Meteore scheinen aus dem nicht mehr gebräuchlichen Sternbild Mauerquadrant auszustrahlen, ihrem sogenannten Radianten und Namensgeber. Es handelt sich um eine Region nördlich des Sternbilds Bootes, dem sie heute formell zugerechnet wird. Daher können wir selbst am Abend einige Sternschnuppen entdecken, obwohl das Sternbild Bootes erst nach Mitternacht höher über dem Horizont steht.“

Neben der schmalen Sichel des zunehmenden Mondes reihen sich – ebenfalls am 3. Januar – Venus und Saturn nebeneinander auf. Unser Nachbarplanet Venus strahlt im Verlauf des Januars immer heller und zeigt sich so als auffälliger Abendstern. Ende Januar verabschiedet sich die Venus erst gegen halb zehn vom Himmelszelt.

Saturn in Mondnähe
Am Abend des 4. Januar bedeckt der Mond den Ringplaneten Saturn. Sowohl der Ein- als auch der Austritt (im Bild) von Saturn hinter dem Mond lassen sich beobachten.

Erde und Sonne ganz nah

Planetengucker können am 4. Januar außerdem Zeugen eines besonderen Himmelschauspiels werden. Der Mond bedeckt den Planeten Saturn. Mit bloßem Auge lässt sich kurz vor 19.30 Uhr beobachten, wie der Gasgigant hinter dem Mond verschwindet, um kurz danach wieder an der erleuchteten Seite des Mondes aufzutauchen.

Ebenfalls gleich zu Beginn des neuen Jahres rücken Erde und Sonne nah zusammen. „Am 4. Januar kommt unser Planet der Sonne auf seiner elliptischen Umlaufbahn besonders nah. Nun befindet sich die Erde mit 147 Millionen Kilometern Abstand in Sonnennähe, ihrem Perihel“, erklärt Voss. „Aktuell braucht das Sonnenlicht nur acht Minuten und zehn Sekunden bis zu uns – im Gegensatz zum Hochsommer, wenn es 17 Sekunden länger unterwegs ist.“

Die Distanz der Erde zur Sonne ist anders als häufig angenommen aber nicht ausschlaggebend für den Wechsel von Frühling zu Sommer, Herbst und Winter. Deutlich relevanter ist dagegen die Neigung der Erdachse. Im Winter ist die Nordhalbkugel von der Sonne weg geneigt, wodurch das Sonnenlicht in einem flacheren Winkel auf die Erde trifft. Es wird kälter.

Abendstern Venus und roter Nachbar Mars

„Wer am 9. Januar gegen 18 Uhr zum südwestlichen Himmel schaut, sieht die strahlende Venus nah bei Saturn“, erklärt Voss. „Oberhalb der beiden Planeten können wir noch einmal das markante Pegasusquadrat betrachten. Für mich ist es der wohl schönste Himmelsanblick des Monats.“ Ein bisschen weiter östlich des Pegasusquadrats stellen sich Mond, Mars und Jupiter zur Schau.

Am 10. Januar gegen 18 Uhr gesellt sich Gasgigant Jupiter dann zwischen den zunehmenden Mond und den Stern Aldebaran, das rötliche Auge des Sternbilds Stier. Mars ist währenddessen knapp über dem östlichen Horizont zu sehen. Zusätzlich rahmen die Wintersternbilder Orion, Zwillinge und Fuhrmann die gesamte Szene ein.

Unser roter Nachbarplanet Mars ist am besten am 16. Januar zu sehen. Er steht dann genau gegenüber der Sonne und leuchtet dadurch besonders hell. Zusätzlich ist er der Erde überdurchschnittlich nah. „Für uns bedeutet dies, dass wir den Roten Planeten nicht nur am Abend oder Morgen, sondern die ganze Nacht hindurch betrachten können“, so Voss.

Frühlingssternbild Löwe
Das Sternbild Löwe ist nun tief am Osthimmel zu sehen.

© Stellarium

Ein erster Frühlingsbote

Am Himmel ist außerdem weiterhin das Wintersechseck sichtbar, eine markante Sternenkonstellation, die sich nur im Winter zeigt. Das Wintersechseck besteht aus dem Stern Rigel des Himmelsjägers, dem hellen Sirius im Großen Hund, Prokyon im Kleinen Hund, Pollux in den Zwillingen, Kapella im Fuhrmann und dem rötlichen Stern Aldebaran im Stier. Aber auch ein erster Frühlingsbote zeigt sich im Januar langsam am Himmelszelt: Tief am Osthimmel taucht das Leitsternbild des Frühlings, der Löwe, auf.

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon