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Sternenhimmel im März 2019

Der März bringt uns nicht nur erste Frühlingsblumen und milde Temperaturen – auch astronomisch beginnt jetzt der Frühling. Mit der Tagundnachtgleiche kehrt sich die Nordhalbkugel wieder der Sonne zu und auch am Nachthimmel strahlen die ersten Frühlings-Sternbilder. Die hellsten Lichtpunkte am Morgenhimmel aber sind nicht die Sterne, sondern drei Planeten: Venus, Jupiter und Saturn.
NPO, 06.03.2019

Ab Mitte März sind die Tage wieder länger als die Nächte – der Frühling beginnt.

JD McGinley / pixabay.com

Die Tagundnachtgleiche bringt den Frühling

Der März markiert einen der "himmlischen Wendepunkt im Jahr. Denn am 20. März ist die Frühjahrs-Tagundnachtgleiche - die Tage sind ab jetzt wieder länger als die Nächte. Astronomisch gesehen markiert dieser Tag den Zeitpunkt, an dem die scheinbare Bahn der Sonne den Himmeläquator wieder nordwärts überschreitet. Das ist in diesem Jahr um 22:58 Uhr am 20. März der Fall. Ab jetzt kehrt die Erde der Sonne allmählich wieder ihre nördliche Halbkugel stärker zu. In der Nordpolarregion geht damit langsam die Polarnacht zu Ende und die Sonne steigt wieder über den Horizont.

Für viele frühe Kulturen hatte dieser Sieg des Lichts über die Dunkelheit eine besondere Bedeutung. Die Maya in Mittelamerika konstruierten ihre Sonnenpyramide in Chichen Itza beispielsweise so, dass Schatten und Licht zur Tagundnachtgleiche eine Schlange auf die Pyramide zeichneten. Auch unsere Vorfahren in der Steinzeit richteten einige ihrer Megalith-Monumente so aus, dass ein Schattenwurf oder Lichtstrahl diesen Tag markierte.

"Schichtwechsel" unter den Sternbildern

Auch am Sternenhimmel kündigt sich der Wechsel der Jahreszeiten an. Die auffallenden Wintersternbilder Stier, Orion und Großer Hund sind bereits in die westliche Hälfte des Nachthimmels gerückt und sinken im Laufe des Monats allmählich immer tiefer. Weil die winterlichen Sternbilder die hellsten Sterne in sich vereinen, kommt es jetzt zu einer scheinbaren Zweiteilung des Himmels: Im Westen stehen viele helle Sterne, der Osten erscheint dagegen fast schon dunkel und deutlich leerer.

Aber das täuscht, denn im Südosten steigen bereits einige Frühlingssternbilder immer höher, darunter der Bärenhüter (Bootes), die Jungfrau oder der Löwe. Gegen Mitternacht steht der Löwe bereits gut sichtbar hoch im Süden. Mit seinem kastenförmigen Muster heller Sterne als Körper und dem etwas schwächeren sichelförmigen Hals und Kopf kann man ihn kaum verwechseln. Zudem ist dieses Frühlingssternbild relativ groß und umfasst gleich mehrere helle Sterne. Unter ihnen ist der helle Stern Regulus, der die untere Brust des Löwen markiert, und der Doppelstern Algieba am Nacken des Löwen.

Das Frühlings-Sternbild Löwe gewinnt im März im Osten an Höhe.

Stellarium

Planeten: "Dreigestirn" am Morgenhimmel

Wer in diesen Tagen kurz vor Sonnenaufgang unterwegs ist, der kann am Himmel gleich drei Planeten als helle Lichtpunkte am Himmel sehen: Venus, Jupiter und Saturn geben sich im März als "Morgensterne" ein Stelldichein. Den Anfang macht Jupiter, der größte Planet im Sonnensystem. Er erscheint bereits gegen 03:00 Uhr nachts über dem Südost-Horizont und überstrahlt alle Sterne. Bis in die Morgendämmerung hinein ist der Jupiter am Himmel kaum zu übersehen. Am 27. März bekommt er dabei Gesellschaft vom Mond: Der Erdtrabant wandert ganz nah am Jupiter vorbei.

Etwa zwei Stunden nach dem Jupiter geht gegen 05:00 Uhr morgens der Saturn im Südosten auf. Der Ringplanet leuchtet allerdings deutlich weniger hell und steht näher am Horizont als sein größerer Nachbar. Den dritten im Bunde bildet die Venus: Sie strahlt in diesen Wochen weiterhin als hellster "Morgenstern" und bleibt bis in die Morgendämmerung hinein als hellster Lichtpunkt am Himmel gut sichtbar.

Rendezvous von Mond und Jupiter am frühen Morgen des 27. März.

Stellarium

Zeitumstellung am 31. März!

Es ist wieder soweit: Am 31. März beginnt die Sommerzeit. In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden dafür die Uhren von 02:00 Uhr auf 03:00 Uhr vorgestellt. Leider bedeutet dies, dass diese Nacht eine Stunde kürzer ist und wir am nächsten Morgen eine Stunde früher aufstehen müssen. Bis Ende Oktober wird nun ganz Mitteleuropa nach der Sommerzeit leben.

Eingeführt wurde die europäische Sommerzeit im Jahr 1980, aber es ist durchaus wahrscheinlich, dass die Uhrumstellerei in wenigen Jahren endet. Denn bereits im letzten Jahr sprachen sich Millionen EU-Bürger für eine Abschaffung der Zeitumstellung aus. Weil aber bisher unklar ist, welche der beiden Zeiten dann künftig dauerhaft bleiben soll und ob sich die EU-Länder auf eine einheitliche Zeitzone entscheiden können, lässt die Umsetzung auf sich warten.

Immerhin gibt es Fortschritte: Der Verkehrsausschuss im Europaparlament hat am 4. März 2019 für eine Abschaffung im Jahr 2021 gestimmt. Bis dahin sollen sich nun die Mitgliedsländer auf eine einheitliche Vorgehensweise einigen. Für alle Morgenmuffel, die alljährlich im März über die verlorene Stunde fluchen, könnte damit ein Ende dieser "Qualen" in Sicht sein

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