Der Strom soll 2017 wieder teurer werden! Meldungen wie diese geistern seit einigen Tagen durch die bundesdeutsche Medienlandschaft. Zeitungen wie der FOCUS machen dafür unter anderem die EEG-Umlage und die Netzentgelte verantwortlich. Gerade die EEG-Umlage ist seit Jahren ein Ärgernis. Eigentlich zur Förderung der erneuerbaren Energien gedacht, profitieren Besitzer von Solaranlagen davon – obwohl deren Anteil an der Stromerzeugung gerade einmal 7,5 Prozent ausmacht.
Laut eines Leitfadens aus dem Fraunhofer Institut erreichten landgestützte Windkraft-Anlagen bereits 2015 etwa einen doppelt so hohen Anteil am Netto-Stromverbrauch. Egal, wie man das Blatt am Ende dreht und wendet: Strom wird in Zukunft teurer werden. Dies trifft insbesondere den Endverbraucher. Kein Wunder also, dass diese nach Möglichkeiten suchen, ihre Stromkosten durch verschiedene Tricks zu reduzieren. Jede Kilowattstunde wird hier durch Umlagen und Steuern noch zusätzlich belastet. Bleibt die Frage, wie sich Haushalte gegen diese Entwicklung wehren können. Die einfachste Devise lautet: Licht aus! Wirklich praxisnah ist diese Lösung aber in den seltensten Fällen. Gerade im Herbst und Winter steigen die Stromkosten wieder deutlich – auch aufgrund einer Fehlnutzung diverser Haushaltsgeräte.
Der jährliche Wechsel - sparen mit Neukunden-Angeboten
Strom durch Veränderungen beim Verbrauch einsparen ist nur eine Möglichkeit, wie Haushalte sparen können. In den letzten Jahren hat sich die Erkenntnis weitgehend durchgesetzt, dass dem Versorger vor Ort niemand mehr die Treue halten muss. Dank Wechsel zu einem anderen Energieversorger lassen sich innerhalb eines Jahres mitunter dreistellige Summen bei der Stromrechnung einsparen. Dies lässt sich zudem jedes Jahr aufs Neue wiederholen.
Aber: Das volle Potenzial wird ein Haushalt nur ausschöpfen können, wenn einige Kriterien bei der Entscheidung für den neuen Stromanbieter eine Rolle spielen.
- Dauer der Preisgarantie: Auf diese Weise schützen sich Haushalte vor einer teuren Preiserhöhung direkt nach dem Anbieterwechsel. Die Preisgarantie wird heute auf einen festen Stichtag hin gegeben – oder über einen Zeitraum nach Abschluss des Wechsels (etwa sechs Monate). Zu empfehlen ist hier natürlich eine lange Preisgarantie. Allerdings schließen die Anbieter Erhöhungen der Umlagen und Steuern in aller Regel aus.
- Kurze Vertragslaufzeit: Dieser Punkt ist an einem dynamischen Markt von besonderer Bedeutung. Je kürzer die Mindestlaufzeit eines Stromvertrags, umso eher können sich Haushalte nach einem günstigeren Versorger umschauen.
- Neukundenaktionen studieren: Prinzipiell ist empfehlenswert, die Neukundenaktionen nicht zum wesentlichen Entscheidungsfaktor zu machen. Dennoch wäre es ein Fehler, die Aktionen komplett auszublenden. Werden Prämien erst mit der ersten Jahresendabrechnung verrechnet? Oder reduziert sich der monatliche Abschlag? Fragen, die sich an dieser Stelle jeder Haushalt einfach stellen muss.
Den eigenen Verbrauch optimieren
Wer mehr Strom verbraucht, ist selbst schuld. Diese Devise lässt sich heute auf immer noch fast jeden Haushalt übertragen. Auch wenn der Verbrauch an elektrischer Energie in den letzten Jahren gesunken ist – bei intensiver Betrachtung finden sich immer noch Bereiche mit Optimierungsbedarf. Wo können Familien generell den Rotstift ansetzen?
- Energieeinsparung beim Licht: Kerzen sind nur in der Weihnachtszeit wirklich toll. Niemand wird deren Lichtschein heute verwenden wollen, um ein Buch zu lesen. Die Glühlampe hatte über Jahrzehnte einen festen Platz in jedem Haushalt. Abgelöst von Energiesparlampen – die allerdings andere Nachteile haben – setzen heute Familien schon oft auf LED. Der Vorteil: Leuchtmittel auf LED-Basis verfügen über angenehmes Licht, eine hohe Lebensdauer und verbrauchen wenig Energie.
- Stand-by-Modus vermeiden: Der Bereitschaftsmodus ist ein bequemes Feature vieler Haushaltsgeräte und moderner Unterhaltungselektronik. Allerdings sorgt dieser Modus auch dafür, dass die Geräte im Hintergrund immer etwas Strom aus der Steckdose entnehmen. Werden die Geräte nicht benutzt, empfiehlt sich das vollständige Ausschalten.
- Richtig Wäsche waschen: Ohne Strom funktionieren weder Waschmaschine noch Wäschetrockner. Beide Geräte sind heute für viele Haushalte eine Selbstverständlichkeit. Richtiges und ressourcenschonendes Waschen will aber gelernt sein. Beispielsweise lässt sich mit dem Schleudern Energie und Geld sparen. Sofern Wäsche auf der Leine trocknen kann, ist eine niedrige Drehzahl zu empfehlen. Um den Verbrauch des Wäschetrockners zu senken, wird Wäsche mit hoher Drehzahl geschleudert.
Weitere Möglichkeiten & Tipps
Heute bieten sich ganz unterschiedliche Möglichkeiten für Haushalte, die an der Preisschraube beim Strom drehen wollen. Eine Maßnahme wäre die Anschaffung von Geräten, die auf Solarbasis arbeiten. Beispiel Powerbank: Die tragbaren Akkus lassen sich inzwischen mit Sonnenenergie aufladen. Und liefern mitunter ausreichend Power fürs Smartphone.
Parallel sollte beim Anbieterwechsel auf Aspekte wie Pakettarife und Vorauskasse geachtet werden. Leider hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass Verbraucher an dieser Stelle ein Insolvenzrisiko tragen – und mitunter zweimal in den Geldbeutel greifen müssen. Pakettarife werden zudem teuer, wenn der Verbrauch deutlich über dem anvisierten Paketvolumen liegt.
Gerade als Eigentümer einer Immobilie ließe sich ein weiterer Ansatz verfolgen: Selbst Stromerzeuger werden. In erster Linie wird hier zwar an Photovoltaik-Anlagen gedacht. Entwickler aus dem Bereich Greentech haben in den letzten Jahren Konzepte entwickelt, wie sich der Garten zu einem hauseigenen Windpark entwickeln kann.
Fazit: Strom clever einsparen und Anbieter wechseln
Die Kosten für elektrische Energie sind in den letzten Jahren gestiegen. An dieser Erkenntnis kommt kein Haushalt mehr vorbei. Und auch für 2017 wird damit gerechnet, dass Haushalte wieder etwas tiefer in die Tasche greifen müssen. An diesem Punkt muss es einfach um einen bewussten Umgang mit Strom gehen. Effizienz und angepasstes Verbrauchsverhalten sind aber nur zwei Aspekte. Der Wechsel des Anbieters sollte Haushalten heute nicht minder wichtig sein. Letztlich besteht hier die Chance, mehrere Dutzend oder sogar hunderte Euro im Jahr zu sparen. Als Familie muss nur klar sein, was vom neuen Anbieter erwartet wird – und worauf es letztlich beim Wechsel ankommt. Ein möglichst niedriger Strompreis ist an diesem Punkt oft nur die halbe Wahrheit.