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Testlauf: Ethereum hat die Beacon Chain für den Merge auf weiterem Testnet gestartet

Symbolbild Ethereum

pixabay.com, Shutter_Speed (CC0 Public Domain)

2022 soll das Jahr werden, in dem Ethereum die größte Protokolländerung in seiner Geschichte vollziehen will. Wo bisher der Proof of Work (PoW) – auch als Mining bekannt – der Konsensmechanismus ist, soll künftig der Proof of Stake (PoS) verwendet werden. Dieser soll deutlich ressourcensparender und damit zeitgemäß sein. Die Pläne schreiten voran und es ist bereits das zweite Testnetzwerk mit der Beacon Chain an den Start gegangen. Das Sepolia-Testnet ist nach Ropsten schon der zweite Testlauf und soll Ethereum auf den endgültigen Merge vorbereiten. Nicht nur für Anleger und Trader, die Ethereum kaufen möchten, dürfte der bevorstehende Merge des Mainnet der Kryptowährung von Interesse sein. Der gesamte Kryptomarkt blickt auf die Entwicklung, die die Umstellung von Proof of Work zu Proof of Stake nimmt.

Ethereum startet zweiten Testlauf

Am 22. Juni startete der zweite Testlauf für das Mainnet von Ethereum. Das Testnet wurde bereits im Oktober 2021 aufgebaut und am 22. Juni begann der Testmerge. Der erste Testlauf auf Ropsten wurde bereits am 8. Juni lanciert. Nun soll das Ropsten-Testnet auslaufen und durch Sepolia ersetzt werden. Die Ropsten Testnet Beacon Chain verlief reibungslos und so ist der Weg für den nächsten wichtigen Schritt geebnet. Nach der erfolgreichen Erprobung des Ropsten-Testnetzes hat das zweite Testnetz, die Sepolia Testnetz Beacon Chain, den Betrieb aufgenommen. Dieses Testnetz soll nun genau wie die Ethereum-Merge funktionieren und der Ethereum-Community damit einen praktischen Einblick in deren Funktionsweise geben.

Diese weitere Erprobung ist zudem notwendig, um sicherzugehen, dass das Upgrade in sämtlichen Testnetzen funktioniert wie geplant.

Was der tatsächliche Merge bringen könnte

Der Merge des Ethereum-Netzwerks ist das derzeit am meisten erwartete Ereignis in der Ethereum-Community und nicht zuletzt allgemein von Interesse für alle, die sich für Wirtschaftsthemen interessieren. Er standardisiert einen neuen Proof-of-Stake-Konsensmechanismus, der den derzeitigen Proof-of-Work-Mechanismus abändert. Denn bei letzterem müssen Miner unter Einsatz sehr kostspieliger Ressourcen und viel Energie neue Blöcke generieren und der Blockchain hinzufügen.

Der Energieverbrauch von Ethereum soll durch den Wechsel von Proof of Work zu Proof of Stake um 99,9 Prozent reduziert werden, aber es wird weitere Änderungen zu beachten geben. So gibt es Neuerungen in der Funktionsweise der Smart Contracts. Die Beacon Randomness, die für die Ausführung von Anwendungen wichtig ist, wird anders sein. Dies ist wichtig, um den Übergang zum PoS zu sichern. Des Weiteren werden die Blockzeiten reduziert. Statt 13 Sekunden betragen sie dann 12 Sekunden. Smart Contracts, die als Zeiteinheit die Produktionsgeschwindigkeit der Blöcke nutzen, laufen nach dem Merge um eine Sekunde schneller.

Der Merge benutzt die bereits bestehende Technologie von Ethereum und ergänzt sie mit dem, was für die zukünftige Nutzung im PoS gebraucht wird.

Aktuelle Ethereum-Clients werden dann als Ausführungs-Clients betitelt. Sie übernehmen Zustandsspeicherung, Blockproduktion und Smart-Contract-Interaktionen. Die Konsens-Clients werden sich um die Synchronisierung des Status innerhalb des Netzwerks und um die Übermittlung von Transaktionen an die Beacon-Kette kümmern. Eine effiziente Zusammenarbeit beider Clients garantiert eine neue Technologie, genannt Engine API.

Was bedeutet dies nun konkret für die Nutzer? Wer nach dem Merge mit dem Mainnet interagieren will, benötigt eine Kombination von Clients. Bestehende DApps können weiterhin auf beinahe gleiche Weise interagieren. Sie benötigen lediglich minimale Updates. Skalierbarkeitsprobleme wird der Merge nicht sofort lösen, doch wird er den Weg für das Sharding ebnen. Datenverfügbarkeit und Bandbreite werden verbessert. Wer sofort skalieren und Gas-Gebühren sparen will, kann auf Rollups bzw. Layer-2s setzen.

Gas ist bei Ethereum die Einheit, in der bemessen wird, wie hoch der erforderliche Rechenaufwand für die Durchführung bestimmter Operationen im Netzwerk ist. Jede Ethereum Transaktion verbraucht Rechenressourcen, so wird für jede Transaktion eine sogenannte Gas-Gebühr fällig.

Finaler Merge könnte im August kommen

Dieser Testlauf könnte der letzte sein. Wenn alles gut läuft, kann bereits Anfang August das Mainnet in Betrieb genommen werden. Allerdings wurde der Merge vom Ethereum-Team schon mehrfach verschoben. Darum gibt es noch Zweifel, ob das nun ins Auge gefasste Datum eingehalten wird. Ethereum hat seit 2017 bereits sechs Mal das Zünden der sogenannten Difficulty Bomb, die den Merge einleitet, verschoben. Zuletzt war der Merge für Juni 2022 geplant. Doch Ethereum beschloss, ihn noch einmal um zwei bis drei Monate nach hinten zu verlegen. Auf Twitter bemerkte der Ethereum Entwickler Tim Beiko:

„Kurz gesagt haben wir der Verzögerung der Bombe zugestimmt. Wir waren bereits über der Zeit, und wollen sicher sein, dass wir alle Zahlen auf ihre Plausibilität prüfen, bevor wir eine genaue Verzögerung und Bereitstellungszeit wählen, aber wir streben eine Verzögerung von ~2 Monaten an und das Upgrade soll Ende Juni live gehen.“

Es bleibt also spannend, wann es schlussendlich zu dem Merge kommen wird. Um auf dem Kryptomarkt mitzuhalten, sind Neuerungen jedoch unausweichlich. So hat das Krypto-Unternehmen Oraichain sich als bisher eines von wenigen Krypto-Unternehmen darauf spezialisiert, KI und Blockchain zu verknüpfen – und folgt damit dem allgemeinen KI-Trend, der in der Wirtschaft immer wichtiger wird.

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