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Trockene Augen: Warum entstehen sie und was hilft dagegen?
Ursachen: Warum werden Augen eigentlich trocken?
Trockene Augen sind keineswegs „nur“ Befindlichkeitsstörungen, sondern vielmehr eine Art Volkskrankheit. Schätzungsweise jeder fünfte Patient in Deutschland leidet gelegentlich oder dauerhaft unter trockenen Augen. In den letzten 20 Jahren hat sich die Anzahl an Betroffenen schätzungsweise sogar verdoppelt. Abhängig vom Schweregrad des sogenannten Sicca-Syndroms können zudem Binde- oder Hornhaut geschädigt werden. Abhilfe für trockene Augen finden Sie bei thealoz-duo.de.
Trockene Augen lassen sich je nach Ursache unterschiedliche behandeln. Wie Augenärzte und Experten annehmen, ist einer der häufigsten Gründe eine veränderte Zusammensetzung des Tränenfilms. Dieser ist normalerweise zehn Mikrometer dick und besteht aus drei Schichten. Häufig liegt eine Störung der äußeren Schicht, der sogenannten Lipid-Schicht, vor. Diese verhindert normalerweise die Verdunstung des wässrigen Tränenfilms. Ist die Lidschicht gestört, verdunstet diese wässrige Schicht zu schnell.
Oftmals beobachten Personen mit trockenen Augen darüber hinaus, dass sie vermehrt Tränenflüssigkeit produzieren. Dies hängt mit einem fehlerhaften Impuls des vegetativen Nervensystems an die Tränendrüse zusammen, die folglich die Tränenmenge erhöht. Umgekehrt kann auch eine zu geringe Tränenproduktion vorliegen, wobei Mediziner von einem „hypovolämischen“ Auge sprechen. Dadurch kann das unangenehme Trockenheitsgefühl entstehen. Mitunter liegt eine Mischform aus beiden Varianten vor: Das bedeutet, dass die Tränenflüssigkeit vermehrt verdunstet und gleichzeitig die Tränendrüsen nicht schnell genug neue Flüssigkeit produzieren.
Auch äußere Faktoren können trockene Augen begünstigen. Die digitale Bildschirmarbeit ist eine altbekannte Ursache, da die Augen bei dieser Tätigkeit seltener blinzeln. Dadurch kann sich der Tränenfilm nicht ausreichend auf der Augenoberfläche verteilen. Wie Forschungen bestätigen, sind besonders junge Menschen („Millennials“) von der „digitalen Augenkrankheit“ betroffen. Neben der Bildschirmarbeit entstehen trockene Augen durch Zugluft oder ein trockenes Raumklima. Vereinzelt wirken sich bestimmte Medikamente – etwa Betablocker, die Pille oder Blutdrucksenker negativ auf den Tränenfilm aus. Bei Frauen können hormonelle Veränderungen wie die Wechseljahre zu trockenen Augen führen. Durch die hormonelle Umstellung kann es zu einer degenerierten Tränendrüse oder zu entzündlichen Reaktionen kommen, die Benetzungsstörungen auslösen.
Symptome der trockenen Augen
Trockene Augen verursachen gemäß den Ausführungen des Uniklinikum Würzburgs unterschiedliche Symptome. Nicht selten merken Betroffene nicht, dass sie trockene Augen haben, da sie die Beschwerden falsch deuten. Zu den typischen Beschwerdebildern gehören:
- Ein eigenartiges Fremdkörpergefühl, als ob beispielsweise ein Sandkorn im Auge wäre
- brennende, juckende oder gerötete Augen
- eine Sehstörung, die sich durch unscharfes oder verschwommenes Sehen sowie Schleiersehen bemerkbar macht
- plötzliche Lichtempfindlichkeit
- Unwohlsein
- Kopfschmerzen
- wässrige Augen
- gerötete, verklebte oder schuppige Augenlider
Trockene Augen diagnostizieren
Trockene Augen können nicht nur chronisch, sondern auch akut auftreten. Bevor eine endgültige Diagnose vorliegen kann, schließt der Augenarzt in einer ausführlichen Anamnese andere Krankheiten aus. Denn für trockene Augen können auch andere Krankheitsbilder verantwortlich sein. Nach einer allgemeinen Untersuchung hat der Augenarzt meistens einen Verdacht, welche Ursache die trockenen Augen hervorruft. Durch den sogenannten Schirmer-Test wird mit einem schmalen Papierstreifen die Menge an Tränenflüssigkeit ermittelt und untersucht, wie stabil der Tränenfilm ist. Auch der Zustand des Lids lässt eine Aussage darüber zu, ob die Augen zu trocken sind. Alternativ lässt sich mithilfe einer Spaltlampe oder mit dem Keratograph eine Diagnose stellen.
Behandlung und Therapie: Diese Möglichkeiten gibt es
Bei der Therapie der trockenen Augen kommen laut Informationen der Uniklinik München meistens Tränenersatzprodukte zum Einsatz. Befeuchtende Augentropfen oder -gele helfen dabei, einen intakten Tränenfilm wiederherzustellen. Sie bestehen aus Wasser, Salz und weiteren Inhaltsstoffen, die einen Schutzfilm auf der Augenoberfläche erzeugen. Ein Gewöhnungseffekt tritt nicht ein und auch die natürliche Tränenproduktion wird nicht beeinträchtigt. Um die Lipidschicht des Tränenfilms zu verbessern, setzen die Ärzte hingegen auf ölhaltige Präparate. Zur Nacht kann die Gabe eines zähflüssigen Gels sinnvol sein, da dieses länger auf der Augenoberfläche anhaftet. Je nach Schweregrad der Erkrankung erfolgt ergänzend dazu eine antientzündliche Therapie mit Kortikosteroiden. In besonders schwerwiegenden Fällen helfen Tropfen, die Ciclosporin enthalten. Dieses Mittel wird eigentlich nach Organtransplantationen eingesetzt, um eine Abstoßreaktion des Körpers zu verhindern.
Tipp: Damit die Tropfen überhaupt Wirkung zeigen, ist es wichtig, sie richtig zu verabreichen. Der erste Schritt besteht darin, sich die Hände zu waschen. Auf diese Weise gelangen keine Bakterien oder andere Schadstoffe ins Auge. Anschließend beide Augen öffnen und das Unterlid ein Stückchen nach unten ziehen. Nun lässt sich die Spitze senkrecht halten und der Tropfen auf den Bindehautsack träufeln. Sobald sich die Tropfen verteilt haben, das Lid loslassen und das Auge schließen. Nach ein bis zwei Minuten können die Augen wieder geöffnet werden.
Trockenen Augen vorbeugen
- Gesunde Lidränder sind für den Tränenfilm außerordentlich wichtig. Deshalb kann jeder mit einer gründlichen, täglichen Lidhygiene zu einer besseren Qualität beitragen. Dafür eignen sich etwa feuchtwarme Kompressen, die für etwa zehn Minuten auf die Lider aufgelegt werden. Auch Lidrandmassagen helfen dabei, den Tränenfluss anzuregen.
- Zudem beugt eine gesunde Ernährung trockenen Augen vor. Betroffene sollten darauf achten, gesunde Omega-3-Fettsäuren aufzunehmen. Diese sind beispielsweise in Leinöl und bestimmten Fischsorten wie Hering oder Lachs enthalten. So empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, mindestens ein- bis zweimal wöchentlich Fisch zu essen. Für eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme sollte ebenfalls gesorgt werden. Mineralwasser sowie ungesüßte Tees und verdünnte Fruchtsäfte versorgen die Augen mit ausreichend Flüssigkeit.
- Wer an trockenen Augen leidet, sollte langes Arbeiten am Bildschirm vermeiden. Idealerweise legen Betroffene alle 20 Minuten eine Pause ein. Sinnvoll ist es auch, die Räume regelmäßig zu lüften und Klimaanlagen sowie trockene Heizungsluft zu vermeiden.
- Ausreichend Schlaf ist wichtig, damit sich die Augen von den täglichen Belastungen erholen und regenerieren können. Mindestens sieben bis acht Stunden täglich sollte die Nachtruhe andauern, damit die Augen gesund bleiben.