Während die Mieten in Deutschland immer weiter steigen und die Bürger belasten, haben einige wenige Menschen solche Sorgen nicht. Sie wohnen in den teuersten Häusern der Welt, die sie erbten, selbst gebaut haben und in seltenen Fällen mieten. Ein riesiges Platzangebot, Terrassen mit ausladenden Gärten, kugelsichere Fenster und Schutz vor den „normalen“ Menschen, die auf Abstand gehalten werden – bei vielen teuren Häusern sind diese Dinge inklusive. Und ganz gleich wie weit man auf der Welt herumreist, man wird sie meistens nur von Weitem zu sehen bekommen.
Doch es muss nicht gleich eine Villa, ein Wolkenkratzer oder ein Schloss sein. Es gibt durchaus bezahlbare Luxusimmobilien – zumindest im direkten Vergleich – die sich als Anlageobjekte eignen. Besonders in Zeiten niedriger Zinsen ergreifen viele Investitionswillige die Gelegenheit beim Schopf und investieren etwas mehr. Kredite sind günstig und das herrschaftliche Anwesen oder der elegante Loft rücken in greifbare Nähe.
Mit den teuersten Immobilien der Welt lassen sich diese Objekte jedoch nicht vergleichen. Wir stellen ein paar von ihnen vor – riesig, luxuriös und unerreichbar.
Das Haus Antilia im indischen Mumbai (752 Mio. €)
Hört man Indien, denkt man zuerst an eine weitgehend arme Bevölkerung, die ein einfaches Leben führt, und doch steht hier das wahrscheinlich teuerste Einfamilienhaus der Welt. Bauen ließ es der indische Milliardär Mukesh Ambani, der sich in der Hitliste der reichsten Menschen Platz 39 gesichert hat. Mehr als 750 Millionen Euro ließ er sich den Bau seines Traumhauses kosten, das mit 27 Etagen (sechs davon allein für das Parkhaus) und einer extrem luxuriösen Ausstattung zu begeistern weiß. Ambani muss nicht aus dem Haus, wenn er ins Kino oder in den Tempel will, und hat auch eine eigene Bibliothek und ein Schwimmbad. Natürlich gibt es Landeplätze für Hubschrauber, die auf der mythischen Atlantikinsel Antilia, nach welcher der Wolkenkratzer benannt wurde, wahrscheinlich noch nicht gebraucht wurden.
Wohnen wie ein König: Villa Leopolda im französischen Villefranche-sur-Mer (500 Mio. €)
Die Villa Leopolda wurde 1902 vom belgischen König Leopold II. erbaut, der als Herrscher natürlich eher wenig Geldsorgen hatte. Wenn er Mittel brauchte, wandte er sich einfach an sein Volk, ob nah oder fern. Der Herrscher war bekannt dafür, die Menschen im Kongo, die er als seinen Besitz betrachtete, grausam auszubeuten, um dort Elfenbein und Kautschuk fördern zu lassen. Dementsprechend edel ist sein Schlösschen geraten, das im Belle-Époque-Stil errichtet wurde und insgesamt 2.700 m² umfasst. Mancher kennt es vielleicht aus dem Ballettfilm „Die roten Schuhe“, denn einige Szenen wurden dort gedreht.
So ein teures Haus erbt man am besten, wie die Brasilianerin Lily Safra. Das elegante Anwesen wurde ihr vom verstorbenen Ehemann hinterlassen, der sein Vermögen mit Bankgeschäften machte.
Luxus am Atlantik: Fair Field in Sagaponack (226 Mio. €)
Wenn man 29 Schlafzimmer hat, braucht man sicherlich auch 39 Badezimmer. Vielleicht, damit man auf den insgesamt 10.000 m² Wohnfläche nie zu weit laufen muss, um ein stilles Örtchen zu finden. Das elegante Fair Field hat zudem drei Schwimmbäder, Basketball-, Tennis- und Squash-Plätze und liegt direkt an der Küste des Atlantiks. Der amerikanische Unternehmer Ira Rennert hat dieses beschauliche Heim für seine Frau und seine drei Kinder erschaffen. Es bleibt zu hoffen, dass niemand sich in den riesigen Räumen verläuft, die Familie sich im 28m langen Esszimmer nicht entfremdet oder das Personal ausgeht. Denn wer möchte schon gern 39 Badezimmer putzen?
Früher die Botschaft, heute ein Wohnhaus: Kensington Palace Gardens in London (202 Mio. €)
Im Kensington Palace Gardens waren früher die ägyptische und russische Botschaft untergebracht, heute residiert dort der indische Milliardär Lakshmi Mittal. Er hat 202 Mio. € für die elegante Villa bezahlt, und kann nun zwölf Schlafzimmer sein eigen nennen. Reizvoll ist jedoch nicht das herrschaftliche Gebäude allein, auch die Nachbarschaft macht einiges her. Hier haben sich neben der saudischen Königsfamilie auch einige Milliardäre häuslich niedergelassen. Der südliche Teil der Straße ist deshalb für den Durchgangsverkehr gesperrt.
One Hyde Park in London: 86 Luxuswohnungen
Die bisher vorgestellten Mega-Immobilien waren alle für die Nutzung einer einzelnen Familie ausgelegt. Im One Hyde Park ist man hingegen in bester Gesellschaft und lebt mit anderen Superreichen unter einem Dach, und zwar an der teuersten Wohnadresse der Welt.
Der Vorteil neben der exklusiven Lage direkt am Park ist der umfassende Service, der unter anderem durch das nebenan liegende Luxushotel Mandarin Oriental organisiert wird. 68 der dortigen Angestellten sind nur dafür da, um die anspruchsvollen Bewohner des One Hyde Parks rund um die Uhr zufriedenzustellen – glücklicherweise sind viele von ihnen nur von Zeit zu Zeit in ihrer Luxusimmobilie, die meist als schicker Zweit- oder Drittwohnsitz genutzt wird. Wenn sie gebraucht werden, huschen die Damen und Herren vom Zimmerservice, die Masseure, Köche und Putzfrauen durch einen unterirdischen Tunnel vom Hotel in den Apartmentkomplex.
Um Leib und Leben müssen sich die Scheiche und Millionäre zu keiner Zeit Sorgen machen. Normale Bürger gelangen nicht einmal in die Nähe der Lobby, die von professionellen Sicherheitskräften bewacht wird. Und die kugelsicheren Scheiben sorgen für zusätzliche Sicherheit.