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Wie man die günstigen Flüge bucht
Ob in den Alpen, am Strand in Ägypten oder in New York – je nachdem, wo man gerne wandern, plantschen oder Sightseeing machen möchte, variieren die Flugpreise. Besonders lange Strecken etwa nach Neuseeland oder Indonesien können sogar mit mehr als tausend Euro zu Buche schlagen. Um die Kosten für die Reise trotzdem etwas zu drücken, greifen reisende Sparfüchse oft auf verschiedene Tipps und Tricks zurück.
Was sind Metaflugsuchmaschinen?
Der wohl bekannteste Tipp, um Geld beim Flüge buchen zu sparen, sind sogenannte Metasuchmaschinen wie Skyscanner oder Google Flights. Dort gibt man wie bei einer klassischen Airline Abflugort und Zieldestination in die Suchmaske ein und die Seite findet die billigsten Varianten im Internet. Die Idee dahinter: Die Metasuchmaschine übernimmt die aufwendige Recherche, ob der Direktflug am Montagmorgen mit Ryanair der billigste ist oder doch eher am Dienstagmittag mit Stopover in London.
Skyscanner oder Kayak.de greifen dabei auf keinen eigenen Datenbestand zurück, sondern durchsuchen andere Webseiten anhand von sogenannten Webcrawlern nach den besten Preisen – eine Anfrage für Flüge würde also beispielsweise an verschiedene Reisebüros und Airlines weitergeleitet. Die Suchmaschine filtert dann die günstigsten Optionen und präsentiert sie dem Kunden. Skyscanner und Co. funktionieren also ganz ähnlich wie klassische Preisvergleichswebseiten für Schuhe oder Handys.
Doch anders als bei Online-Reisebüros wie fluege.de oder opodo.de bucht man nicht direkt beim Anbieter selbst. Stattdessen leiten Kayak.de und Co. die Käufer direkt auf die Webseite zum Kauf, wie etwa Ryanair oder Booking.com weiter. Der Vorteil: Wenn man den Flug umbuchen möchte oder es Probleme mit dem Gepäck gab, ist man als Buchender direkt mit der Airline verbunden und wird nicht, wie bei Online-Reisebüros oft berichtet, zwischen dem Kundenservice der Airline und dem des Reisebüros hin- und hergereicht.
Sind Flüge dienstags günstiger?
Über die Wahl der richtigen Airline hinaus kursieren noch zahlreiche weitere Tipps und Tricks, um den billigsten Flug zu ergattern. Ein weit verbreiteter Mythos: Dienstags sind die Preise am niedrigsten. Dieser Glaube liegt darin begründet, dass viele US-amerikanische Airlines ihre neuen Tickets zwischen Montagabend und Dienstagmorgen verkaufen. Doch an dem Mythos ist nicht viel dran: Laut der US-Preisvergleichsapp Hopper spart man nur dann Geld, wenn man die Flüge Dienstagsnachts um genau 24 Uhr bucht – und selbst dann liegt die Einsparung nur bei rund sechs Prozent.
Allerdings empfiehlt Hopper durchaus, statt am Wochenende in der Mitte der Woche zu buchen. Der Anbieter weist aber gleichzeitig darauf hin, dass es keine Zauberformel für den Ticketkauf gibt. „Die Leute wollen, dass es eine Art goldene Regel gibt, mit der man wissen kann, wann man seinen Flug buchen sollte“, so Patrick Surry, Chefdatenspezialist bei Hopper gegenüber Bloomberg. „Aber es ist schwierig, eine Faustregel zu haben, wenn sich das System in Echtzeit anpasst.“
Viel wichtiger als die Tageszeit ist hingegen die Vorlaufzeit, in der man seine Tickets bucht. Laut Opodo ist der ideale Zeitraum zum Buchen von Flügen etwa drei Monate vor der Reise. Doch auch hier unterscheidet sich der beste Zeitpunkt je nach Destination – bei innereuropäischen Flügen hat man laut dem Online-Reisebüro etwa 61 bis 70 Tage vor Abflug die größte Chance, den niedrigsten Preis zahlen – bei Langstreckenflügen hingegen eher 81 bis 90 Tage vorher.
Hidden City Ticket und Skiplagging – Was ist das?
Einige Traveller nutzen sogar noch gewieftere Tricks. Einer davon ist das sogenannte „Hidden City Ticket“. Die Idee ist einfach: Man bucht ein Flugticket, beispielsweise von Düsseldorf nach Delhi, mit Zwischenstopp in Abu Dhabi. Der Clou: Der Zwischenstopp Abu Dhabi ist das eigentliche Reiseziel, denn manchmal sind Städte als Zwischenstopp sogar günstiger, als wenn man direkt dorthin fliegt.
Es existiert sogar eine Online-Reiseagentur namens Skiplagged, die sich auf genau diese Art des Billigfliegens spezialisiert hat und entsprechende billige Zwischenstoppdestinationen heraussucht. Diese Strategie funktioniert allerdings nur unter zwei Bedingungen: Erstens muss man ein One-Way-Ticket buchen. Zum anderen darf man bei dem Flug kein extra Gepäck aufgeben – das würde dann nämlich in der offiziellen Zieldestination, also etwa in Delhi, landen.
Doch so einfach der Hidden-City-Trick auch klingen mag, die Airlines sind ganz und gar nicht begeistert von dem Reisekniff. Sogar so sehr, dass skiplaggende Traveller bereits verklagt werden. Beispielsweise buchte ein Passagier einen Lufthansaflug von Oslo nach Seattle mit Zwischenstopp in Frankfurt, wo er blieb. Die Airline sah dieses Vorgehen allerdings als „illegal“ und verlangte über 2.000 Euro Kompensation von dem Trickster.