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Wie viel liegt dieses Jahr unterm Weihnachtsbaum?

Neben der ursprünglichen Bedeutung als Fest der Liebe geht es an Weihnachten auch immer ein bisschen um Großzügigkeit. Besonders großzügig wollen die Deutschen auch dieses Jahr in Bezug auf die Geschenke sein. Das zeigt zumindest eine neue Weihnachtsstudie. Doch wie viel Geld haben sie 2021 für Weihnachtsgeschenke eingeplant? Und wie sieht es mit dem Stress aus, den das Aussuchen und Besorgen der Geschenke bereitet?
JFL, 10.12.2021

Große Spendierfreudigkeit trotz Pandemie

GettyImages, ArtMarie

Für viele ist die Vorweihnachtszeit eine Balance aus besinnlichen Wohlfühlphasen und anstrengendem Vorbereitungsstress. Besonders der Gedanke daran, Geschenke für Freunde und Verwandte besorgen zu müssen, löst bei einigen erstmal keine Vorfreude aus – die pandemische Lage ist hier natürlich auch nicht gerade eine Hilfe.

Laut einer Umfrage gehen die meisten aber trotzdem relativ positiv gestimmt in die Vorweihnachtszeit. Für ihre neue Weihnachtsstudie hat die FOM Hochschule bundesweit 36.000 Menschen nach ihrem Gefühl und ihren Plänen für die Adventszeit ausgefragt. Fast 80 Prozent der Befragten gaben dabei an, sich auf die Weihnachtszeit zu freuen, ähnlich viele sagten über sich, dass sie andere gerne beschenken. Dafür wollen sie dieses Jahr auch so viel Geld wie noch nie ausgeben.

Wie viel planen die Menschen für Geschenke ein?

Die Corona-Pandemie scheint der Spendierfreudigkeit beim Geschenkekaufen keinen Abbruch zu tun: Für den Kauf von Weihnachtsgeschenken planen die Befragten dieses Jahr durchschnittlich 522 Euro ein, wobei Männer laut der Umfrage mit 543 Euro knapp 40 Euro mehr ausgeben wollen als Frauen. Zum Vergleich: 2020 lagen die durchschnittlichen Ausgaben für Weihnachtsgeschenke bundesweit bei rund 500 Euro, 2019 betrug dieser Wert noch 475 Euro.

Oliver Gansser, wissenschaftlicher Leiter der Studie, vermutet verschiedene Gründe hinter der steigenden Spendierfreudigkeit. „Wir gehen davon aus, dass sowohl die Vorfreude auf das Weihnachtsfest als auch die Sorge vor weiteren Preiserhöhungen den Konsum in der Vorweihnachtszeit deutlich steigern werden“, so Gansser.

Beim Einkauf vor Ort machen sich die Befragten aber scheinbar weniger Sorgen als noch letztes Jahr. Rund zwei Drittel empfinden es als wichtig, Geschenke offline kaufen zu können. 56 Prozent gaben an, dieses Jahr planmäßig auch online Weihnachtsgeschenke zu shoppen. 2020 gaben die Befragten noch die Online-Bestellung als oberste Priorität bei den Einkaufsmöglichkeiten an.

Befeuert die Inflationsangst die Konsumlust in der Vorweihnachtszeit?

Gettyimages, Prostock-Studio

Was liegt dieses Jahr unterm Baum?

Für den Fall, dass andere Aktivitäten pandemiebedingt ausfallen, wollen die Befragten ihren Liebsten wohl wenigstens daheim eine schöne Zeit bescheren. Das lassen zumindest die Umfragewerte vermuten, nach denen die beliebtesten Geschenke in diesem Jahr Bücher sind. Immerhin 53 Prozent der Befragten gaben an, 2021 etwas Lesbares verschenken zu wollen. Auf Platz zwei landen Kosmetikprodukte und Parfum. Rund die Hälfte der Umfrageteilnehmer wird demnach dieses Jahr wieder zu diesem Klassiker unter den Weihnachtsgeschenken greifen.

Wer auf ein neues Smartphone hofft, könnte in diesem Jahr eventuell enttäuscht werden. Nur 17 Prozent der Befragten gaben Handys als eine von ihnen präferierte Geschenke-Kategorie an. Was zusätzlich auffällt: Während Gutscheine letztes Jahr und auch schon vor der Pandemie stets das beliebteste Weihnachtsgeschenk waren, wollen die Umfrageteilnehmer 2021 wohl etwas persönlichere Präsente verteilen. Nur ein Drittel der Befragten greift dieses Jahr zum Gutschein als Geschenk.

Wie sieht es mit dem Vorweihnachtsstress aus?

Auch wenn es dieses Jahr wieder einiges zu besorgen gibt, ist das für viele noch kein Grund für eine schlechte Adventszeit. Gut die Hälfte der Befragten hat immerhin Spaß beim Geschenkekauf, sie sehen ihn als angenehmen Zeitvertreib. Während 46 Prozent angeben, sich in der Vorweihnachtszeit entspannen zu können, erwarten allerdings 27 Prozent der Befragten, in den kommenden Wochen gestresst zu sein. 15 Prozent der Umfrageteilnehmer glauben sogar, dass sie überfordert sein werden.

Eine Möglichkeit den Stress zu senken, ist sicherlich eine gute Vorbereitung. Hier zeigt sich ein geschlechtsbezogener Unterschied in den Umfragedaten: 43 Prozent der befragten Frauen gaben an, die Adventszeit bewusst im Voraus durchzuplanen, bei den Männern behaupteten das gerade einmal 26 Prozent von sich. Der vermutete vorweihnachtliche Stress zeigt sich parallel hierzu, wenn auch weniger deutlich. 24 Prozent der Frauen und 18 Prozent der Männer erwarten ein erhöhtes Stresslevel.

„Die Vermutung liegt nahe, dass Frauen den Vorweihnachtsstress besser bewältigen als Männer, weil sie sich dessen bewusster sind, ihre Planungen dementsprechend anpassen und sich beispielsweise früher als Männer um die Geschenke kümmern“, erklärt Gansser. „Dies ist auch ein Grund dafür, dass die Vorfreude auf das Weihnachtsfest bei Frauen um neun Prozentpunkte höher ist als bei Männern. Andersherum trübt der erwartete Stress die Vorfreude bei Männern mehr als bei Frauen.“

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