Innen- und außenpolitische Erfolge Octavians (63 v. Chr. - 14 n. Chr.) läuteten eine Periode friedlicher Stabilität ein, in der es zu einer kulturellen Blüte kam. 27 v. Chr. legte Octavian die Verfügungsgewalt über Heere und Provinzen zurück in die Hände von Senat und römischem Volk, um die alte Republik wiederherzustellen. Auf Bitten der Senatoren wollte er jedoch weiterhin für die Friedens- und Grenzsicherung der Hauptprovinzen sorgen. Kurz darauf wurde er vom Senat mit Ehrungen überhäuft, wie mit dem Ehrennamen Augustus (der Erhabene), dem späteren Kaisertitel. 23 v. Chr. legte Octavian auch noch das Konsulat nieder, erhielt dafür aber die Amtsgewalt des Volkstribuns und den Oberbefehl der Armee. 12 v. Chr. avancierte er als Pontifex maximus (ranghöchster Priester) auch noch zur obersten Autorität in religiösen Angelegenheiten. Der Vater des "Vaterlandes" herrschte de facto als Kaiser mit dem Titel "Princeps" (der Erste, davon abgeleitet ist die Regierungsform des Prinzipats), Augustus hat jedoch die republikanischen Einrichtungen äußerlich nicht angetastet und nie eine monarchische Staatsform angestrebt.