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Wissenschaftsjahr 2014

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MS Wissenschaft
T. Gabriel/3pc

Die MS Wissenschaft ist zwar ein Frachtschiff, aber sie hat weder Kohle im Bauch noch Container an Bord: Sie ist beladen mit Wissenschaft zum Anfassen. Ab jetzt geht die MS Wissenschaft mit der Ausstellung „Digital unterwegs” auf Tour durch Deutschland und Österreich. Das Thema betrifft jeden: Es geht um unseren digitalen Alltag – vom Smartphone und sozialen Netzwerken über das Online-Shoppen bis hin zu neuen digitalen Lernformen in Schule und Freizeit.

Nicht nur SMS, Online-Banking oder zahllose Apps fürs Smartphone, auch Datenbrillen, smarte Computer im Operationssaal oder Funksensoren für Zugvögel  zeigen: Digital ist überall. In nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen sind digitale Technologien Voraussetzung und Begleiter neuer Entwicklungen. Wie wir uns informieren, wie wir leben und wie wir kommunizieren, hat sich in den vergangenen 25 Jahren dramatisch verändert – eine Revolution, die sich wohl nur mit der Erfindung des Buchdrucks vergleichen lässt.

Das Wissenschaftsjahr 2014 stellt daher die Frage, wie wir uns durch die Digitalisierung als Einzelne und als Gesellschaft verändern. Und lädt ein, die zentralen Herausforderungen für die Zukunft der digitalen Gesellschaft gemeinsam zu diskutieren. Wie sichern wir unsere Privatsphäre? Wird das gesamte Wissen der Welt bald auf eine Festplatte passen? Und ist „Sharing“ das „Shopping“ der Zukunft?

Diese Fragen lassen sich auf der MS Wissenschaft interaktiv und intuitiv erfahren und erkunden. Die Ausstellung ist dabei – ebenso wie das Wissenschaftsjahr – in drei Hauptbereiche gegliedert: Digitales Miteinander, Digitale Wirtschaft und Digitales Wissen.

Digitales Miteinander

Unsere Kommunikationskultur hat sich tiefgreifend verändert. Mobiles Telefonieren, SMS, Skype-Konferenzen, Cloud Computing und der Austausch in sozialen Netzwerken sind heute für viele unverzichtbar geworden. Viele inszenieren dabei ihre digitale Identität, während andere die Kontrolle über ihr digitales Abbild verlieren. Wie gehen wir im Netz miteinander um? Und welche Mittel wählen wir für mehr Sicherheit unserer Daten?

Daneben ist der Zugang zu den Errungenschaften des digitalen Wandels längst zur neuen sozialen Frage geworden. Alter, soziale und ethnische Herkunft sind dabei ebenso entscheidend wie die unterschiedliche Breitbandversorgung in Stadt und Land. Neben diesen und anderen Themen stellt das Wissenschaftsjahr auch die Frage nach den Formen politischer Mitbestimmung – werden wir
künftig unter dem Stichwort E-Democracy mehr direkte Demokratie erleben?

Digitale Wirtschaft

Auch das Wirtschaftssystem hat sich in den vergangenen Jahren grundlegend gewandelt. In der Industrie 4.0 wachsen reale und virtuelle Welt immer weiter zu einem Internet der Dinge zusammen. Aktuelle Innovationen wie der 3D-Drucker oder Augmented Reality haben das Potenzial, wesentliche Veränderungen in unserer Lebensumwelt auszulösen. Im Gesundheitsbereich versprechen intelligente Sensoren und Neuroimplantate neue Durchbrüche und den Patienten mehr Lebensqualität.

Rückgrat dieser rasanten Entwicklungen sind hoch spezialisierte Fachkräfte. Wie machen wir uns fit für die digitale Arbeitswelt von morgen? Und wie verändern sich unsere Arbeitsbedingungen? Ob virtuelles Büro, Home Office, Skype-Konferenzen oder Cloud Computing – arbeiten wir in Zukunft freier und flexibler oder gehen die Grenzen zwischen Arbeitswelt und Privatleben verloren? Neben diesen und anderen Themen fragt das Wissenschaftsjahr auch nach den Auswirkungen der
Digitalisierung auf Geschäftsgrundlagen und Finanzierungsmöglichkeiten: Können Crowd-Investing-Modelle langfristig gar das Bankensystem ersetzen?

Digitales Wissen

Spätestens in der Schule kommen Kinder heute mit digitalen Technologien wie dem Laptop und Smartboard in Berührung. Schönschreiben wird durch die Bedienung technischer Geräte abgelöst. In Hochschulen und im Beruf lernen wir immer mehr über Webinare und in Online-Kursen. Wie sieht das Lernen der Zukunft aus? Und werden wir in Zukunft tatsächlich alle dümmer, nur weil wir alles googeln können? Oder ist es eine andere Art von Intelligenz, die mit dem Fortschreiten der digitalen Revolution gefordert ist?

Ob es um das Auslesen komplexer Gen-Informationen geht, die Vorhersage von Klimaveränderungen oder die Suche nach winzigen Elementarteilchen: Digitale Technologien sind zum unverzichtbaren Handwerkszeug vieler Disziplinen geworden. Wird Big Data in der Wissenschaft das Prinzip der Theorie ablösen? Oder sind mehr Daten nicht immer auch mehr Erkenntnis? Neben den neuen Möglichkeiten, die uns digitale Technologien in der Forschung erschließen, erfragt das Wissenschaftsjahr auch, wie die Digitalisierung der Forschung unser Wissen prägt und verändert.

Mitreden, diskutieren, Ideen entwickeln

Begleitend zur Ausstellung bietet die Veranstaltungsreihe Dialog an Deck die Gelegenheit, mit Experten ins Gespräch zu kommen. Schülerinnen und Schüler können in Workshops ihre Visionen zur Zukunft der digitalen Gesellschaft entwickeln. Gut viereinhalb Monate ist das umgebaute Frachtschiff mit seiner informativen Ladung unterwegs. Los geht's am 6. Mai 2014 in Berlin, letzter Halt ist Ende September in Forchheim. Dann hat die MS Wissenschaft in 38 Städten in Deutschland und Österreich angelegt.

Weitere Informationen:

Website der MS Wissenschaft mit Tourdaten und weiteren Infos

Die digitale Gesellschaft – Wissenschaftsjahr 2014

 

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