Wahrig Herkunftswörterbuch

Malz

die Bezeichnung für angekeimtes Getreide geht auf
germ.
*malta „Malz“ zurück, das sich auch in
altengl.
mealt und
altnord.
malt wiederfindet; die Herkunft ist nicht genau geklärt, es wird angenommen, dass
germ.
*melta „schmelzen“ zugrunde liegt und Malz als „das Aufgeweichte“ bezeichnet wurde; ebenso kann auch
idg.
*mldu „weich“ als Quelle dienen
[Info]
Malz: Bei ihm ist Hopfen und Malz verloren
Bereits seit 822, als der Abt Adelhard im westfälischen Corvey sie schriftlich nebeneinander erwähnte, halten die Bierinhaltsstoffe Hopfen und Malz sprachlich gesehen wie Pech und Schwefel zusammen. Die Redewendung bei ihm ist Hopfen und Malz verloren, die „er ist unverbesserlich, ihn kann man nicht mehr zum Guten ändern“ bedeutet, ist aber erst seit dem 16. Jahrhundert belegt. Dafür jedoch ist sie im gesamten deutschen Sprachgebiet auch mundartlich verbreitet, was wohl daher kommt, dass das Bierbrauen früher Hausfrauensache war. Misslang die Mischung der neben Wasser zu verwendenden Grundstoffe Hopfen und Malz, so war alle Brauermühe vergebens: die wertvollen Inhaltsstoffe waren verloren, weil sie kein brauchbares Bier ergaben. Dies übertrug man später auf einen Menschen, aus dem nichts Brauchbares mehr wird.
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