Wahrig Herkunftswörterbuch
Pergament
Die in der heutigen Türkei gelegene, einstmals griechische Stadt Pergamon gab dem Pergament seinen Namen. Lateinisch als charta Pergamena bekannt, bezeichnete man mit diesem Begriff Tierhaut, die so dünn verarbeitet worden war, dass man darauf schreiben konnte. Bereits im 2. Jahrhundert vor Christus nutzte man dieses Verfahren, während man andernorts noch Schrift in Steine meißelte – oder auf Papyrus verewigte. Papyrus behauptete sich recht lange gegen den neuen Schriftträger, erst 300 nach Christus konnte das Pergament es vollständig ablösen. Das lag vermutlich auch an seinen praktischen Vorteilen: Während Papyrus nur auf einer Seite beschriftet werden kann, ist Pergament beidseitig beschreibbar. Darüber hinaus konnte man auch bereits Geschriebenes abkratzen und so das Material für andere Schreibzwecke verwenden. Bis zum 16. Jahrhundert konnte sich das Pergament behaupten, dann lief ihm im Zusammenhang mit dem immer weiter verbreiteten Buchdruck ein neues Material mit einem vertraut klingenden Namen den Rang ab: das Papier, das seinen Namen vom Papyrus übernahm.
Wissenschaft
Moore aus Moosen
Wenn die Wiedervernässung gelingt, sind Moore Kohlenstoffsenken und wertvolle Lebensräume zugleich. von OLIVER ABRAHAM Tiefe Gräben begleiten den Weg ins Amtsvenn-Hündfelder Moor, ihren Grund bedeckt eine trockene, dunkelgrüne Schicht aus getrocknetem Moos. Ein Pegel zeigt mit frisch angetrocknetem Schlamm, dass der Wasserstand...
Wissenschaft
Vom Naturstoff zur Arznei
Tiere und Pflanzen sind bis heute die wichtigste Quelle für Arzneien. Naturheilkunde und moderne Medizin stehen sich deshalb viel näher, als es ihr gegensätzliches Image vermuten lässt. von SUSANNE DONNER Dem gefriergetrockneten Leichnam sahen die Forschenden es nicht gleich an: Aber Ötzi war ein kranker Mann. Im Magen entdeckten...