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Zeige mir dein Passwort und ich verrate dir, wie schlau du bist

E-Mail-Postfach, Onlinebanking-Account und Computerzugang: Private und berufliche Informationen werden mit Passwörtern geschützt. Wenn sich Hacker Zugang zu diesen Daten verschaffen, verursachen sie erheblichen Schaden. Dennoch sichern viele Nutzer ihre Konten mit viel zu schwachen Passwörtern. Dabei ist es gar nicht so schwer, einen starken Zugangscode zu entwickeln und den Passwortschutz zu erhöhen.
von wissen.de-Autorin Julia Räsch

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Was muss ich bei der Auswahl meiner Passwörter beachten?

Vogel Hansi, der Geburtstag der Ehefrau oder das eigene KFZ-Kennzeichen: Diese Daten lassen sich zwar leicht merken, sind aber für Hacker ebenso leicht zu knacken. Ein Passwort sollte aus einer zufälligen Kette verschiedener Zeichen bestehen. Begriffe aus dem Duden sind daher Tabu. Wer einen Mix aus Groß- und Kleinbuchstaben, Ziffern und Sonderzeichen (&%?<>) wählt, ist auf der geschützten Seite. Außerdem gilt: Je länger ein Schlüssel ist, desto größer ist der Passwortschutz. Zugangscodes sollten über mindestens acht Stellen verfügen. Wer wissen will, ob das eigene Passwort sicher ist, kann das auf Internetseiten wie Passwortcheck oder Wie sicher ist mein Passwort testen. Es empfiehlt sich jedoch, hier keine echten Passwörter einzugeben und statt dessen einen Dummy zu verwenden, der die Struktur des Zugangscodes nachahmt.

 

Was muss man beim Umgang mit Passwörtern beachten?

Wenn man sein Passwort unverschlüsselt auf der Computer-Festplatte ablegt oder für jeden sichtbar auf einen Zettel schreibt, bietet selbst der sicherste Code keinen Schutz. Daher gilt es im Umgang mit dem  einige Punkte zu beachten:
• Codes immer verschlüsselt speichern
• nicht aufschreiben
• niemandem verraten
• Passwörter regelmäßig ändern
• ein altes Passwort nicht noch einmal verwenden
• für jeden Zugang einen eigenen Schlüssel verwenden
• voreingestellte Passwörter vom Hersteller sofort ändern

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Wie merkt man sich komplizierte Passworte?

Unser Gehirn merkt sich besonders gut verrückte Geschichten und Bilder. Diese Fähigkeit kann man nutzen, um sich mit Eselsbrücken wirre Zahlen- und Buchstabenkombinationen einzuprägen. An den Schlüssel 3kHsm7K&9D kann man sich leichter erinnern, wenn man sich den Satz „3 kleine Hunde spielen mit 7 Katzen und 9 Delphinen“ merkt. Oder man entwickelt ein eigenes System, nach dem man seine Codes generiert. Zum Beispiel kann man in Worten Vokale und Umlaute durch bestimmte Buchstaben oder Sonderzeichen ersetzen. Für a lässt sich die Zahl 1 einsetzen, für e die 3, für i die 5 und für ä das Zeichen &. Dann entsteht aus dem Wort Käserinde das Passwort K&s3r5nd3. Wer seinem Gedächtnis nicht traut, kann den Passwortschutz auch an Computerprogramme abgeben. Eine sichere Lösung zur Passwort-Verwaltung bieten sogenannte Passwort-Safes. Das sind Programme, die die Passwörter verschlüsselt auf der Festplatte, einem USB-Stick oder einer Smartcard speichern. Teilweise erstellen die Programme auch automatisch Zugangscodes, die sich schwer entschlüsseln lassen. Der Nutzer muss sich auf diese Weise nur noch ein möglichst sicheres Haupt-Passwort merken.

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