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Christa Wolf: eine große deutsche Schriftstellerin
Christa Wolf galt in Deutschland als eine der wichtigsten Schriftstellerinnen der Nachkriegszeit. Sie starb am 30. November 2011 im Alter von 82 Jahren.
Christa Wolf wurde am 18.3.1929 in Landsberg (Warthe) geboren und flüchtete mit ihrer Familie 1945 nach Mecklenburg. Sie studierte Germanistik in Jena und Leipzig; war dann Lektorin, Redakteurin und Kritikerin. Seit 1951 war sie mit dem Schriftsteller Gerhard Wolf (* 1928) verheiratet, seit 1962 freie Schriftstellerin. Nach der "Moskauer Novelle" (1961), die noch von der naiven Hoffnung auf die bessere Welt des Sozialismus zeugt, erregte sie Aufsehen mit der Erzählung "Der geteilte Himmel" (1963, verfilmt) durch eine für die DDR-Literatur neue Konfliktstruktur.
Bei grundsätzlicher Bejahung des Sozialismus, v. a. seiner utopischen Momente, konnten die Leser hier Indizien für eine Skepsis gegenüber dem sozialistischen Alltag finden, besonders in der eindringlichen Gestaltung der Frauen. Diese Linie ihres Schaffens verstärkte sich in dem Roman "Nachdenken über Christa T." (1968); seine distanzierte Darstellung der DDR-Gesellschaft, vermittelt durch eine subjektive Erzählweise, stieß in der Kulturbürokratie auf Ablehnung und führte zu einer publizistischen Kampagne gegen die Autorin.