Daten der Weltgeschichte

Die ersten Hochkulturen 55002600 v. Chr.

Um 4000 v. Chr. hatten sich in der Alten Welt Ackerbau und Viehzucht als Wirtschaftsgrundlage duchgesetzt. Zur Ernährung der wachsenden Bevölkerung und der Besiedlung peripherer Gebiete musste die Landwirtschaft mittels neuer Techniken wie Bewässerung und Feldanbau durch Pflug intensiviert werden. Die Entdeckung des Werkstoffs Metall läutete für den Menschen eine neue Phase in der Beherrschung seiner Umwelt ein, die in den ersten Hochkulturen gipfelte. Zur Verwaltung dieser zentralisierten städtischen Gesellschaften und zur Führung von Handelsniederlassungen wurde die Schrift entwickelt, und Handelskontakte beeinflussten die restliche Welt.

Landwirtschaft

Im Laufe des Neolithikums veränderte der Mensch grundlegend das Gesicht der Erde. Bewässerungs- und Terrassenfeldbau, der Pflug und die verstärkte Nutzung von Tieren zur Feldarbeit, aber auch als Lieferanten von Milchprodukten, Wolle, Fleisch und Dünger erhöhten den Wirkungsgrad der Nahrungsproduktion. Der Ackerbau drang von den fruchtbaren Flusstälern in weniger ergiebige Höhenlagen vor, und mit dem Beginn der Metallzeiten verursachte die Wirtschaft des Menschen zum ersten Mal weit reichende negative Folgen für die Umwelt. So musste um 2000 v. Chr. im südlichen Mesopotamien der Weizenanbau aufgegeben werden, da infolge intensiver Bewässerung die Felder zu sehr versalzt waren. Die Bevölkerungsexplosion führte zu immer weiteren Siedlungsausdehnungen und sowohl der Wert von Land als auch die Konkurrenz zwischen den Siedlern nahmen in dem Maße zu, in dem die ertragreichen Böden abnahmen.

Handwerk

Mit der Verwendung von Kupfer ab ca. 7000 v. Chr. begann für die Menschheit eine neue Phase in der Beherrschung ihrer Umwelt. Die ersten durch Hämmern hergestellten Gegenstände Europas werden auf ca. 5000 v. Chr. datiert. Sie stammen vom Balkan, neben dem Süden der Iberischen Halbinsel das Ursprungsgebiet der europäischen Kupferverarbeitung. Steinwerkzeuge verloren ihre Bedeutung, und ausgedehnte Kupferminen wurden betrieben. Das anfangs nur rein benutzte Metall wurde ab 4000 v. Chr. im westlichen Asien durch die Zugabe von Zinn zur Bronze, einer härteren Legierung, verarbeitet. Von hier, später auch von Südwesteuropa und Ostasien, verbreitete sich die neue Fertigkeit über das restliche Asien, Europa und Nordafrika. Ursprünglich stellte man nur Waffen und Schmuck aus Bronze her. In Gebieten mit einer ausreichenden Rohstoffbasis wurden allmählich bronzene Geräte für die Landwirtschaft produziert und so die Agrarerträge weiter gesteigert. Neue Berufe, die auf Erzgewinnung und Metallverarbeitung spezialisiert waren, ließen die Gesellschaften zunehmend arbeitsteilig werden.Das erste Eisen tauchte ab 2000 v. Chr. ebenfalls im westlichen Asien auf. Zwischen 1000 und 500 v. Chr. wurde die Eisenverhüttung auch in Europa, Nordafrika und Süd- und Innerasien bekannt. Das neue Metall verdrängte die Bronze, die schließlich nur noch zur Schmuckherstellung benutzt wurde. Bereits um 500 v. Chr. war Eisen in Europa so gebräuchlich, dass es in jeder Siedlung vorkam. Lediglich in Australien blieb die Beherrschung von Metall bis zur Einwanderung der Europäer im 18. Jahrhundert unbekannt.

Handel

Das Handelsnetz des Neolithikums wurde erweitert und auf die neuen Rohstoffe und Fertigprodukte umgestellt. Regionen ohne eigene Kupfervorkommen tauschten ihre Produkte gegen das wertvolle Erz. Dies belegen Schwerter aus Ungarn, die in Dänemark gefunden wurden, und umgekehrt Bernstein von der Ostsee als Beigabe in mykenischen Gräbern des 16. Jahrhunderts v. Chr. Bergwerke in West- und Südwesteuropa versorgten die Bronzeschmieden des ganzen Kontinents mit Zinn. Diese Kontakte hatten zum Ende der Bronzezeit von der Iberischen Halbinsel bis nach Großbritannien zu einer kulturellen und technischen Einförmigkeit geführt. Der zunehmende Seeverkehr ermöglichte den Austausch zwischen bis dahin isolierten Völkern. So wurde im 2. Jahrtausend v. Chr. die mykenische Festlandskultur mit der minoischen Kultur Kretas verbunden.

Gesellschaft

Die ersten Hochkulturen der Alten Welt hatten sich schon früher entwickelt: um 3500 v. Chr. in Mesopotamien, dreihundert Jahre später in Ägypten, um 2500 v. Chr. im Industal und um 1800 v. Chr. in Nordchina. Die Hauptvoraussetzung zur Entstehung dieser hierarchischen Gesellschaften war eine produktive Landwirtschaft, die die Ernährung der vermehrt in Städten lebenden dichten Populationen sicherte. Die Zentren lagen in weiten Flussebenen, die in Ägypten und im Industal alljährlich mit fruchtbaren Sedimenten überschwemmt wurden. Die neuen Gemeinwesen mit ihren Zehntausenden von Einwohnern erforderten wesentliche Veränderungen der Machtstrukturen und der sozialen Organisation. Kennzeichen aller Hochkulturen war eine zentralisierte Führung, die vom Extrem des Pharao in Ägypten bis zu den Stadtstaaten mit gemeinsamer Hauptstadt im Industal reichte

Schrift

Die Schrift war für die Verwaltung solch komplexer Systeme unabdingbar. Im mesopotamischen Mari wurde ein Archiv mit ca. 17 000 Tontafeln gefunden. Die herrschende Elite belebte mit ihrer Nachfrage nach Luxusgütern Handwerk und Handel, und neue Berufe wie Schreiber, Kunsthandwerker oder Handwerker zur Herstellung täglicher Gebrauchsgüter entstanden. Handelsniederlassungen, die bis zu 1500 km entfernt lagen, wurden gegründet und mit den Exportgütern andere Völker beeinflusst. So hatte das Industal einen intensiven Seehandel mit dem Persischen Golf und Mesopotamien, benutzte aber auch Überlandstraßen nach Persien und Afghanistan. Auch die Organisation eines solchen umfassenden Handelsnetzes wäre ohne Schrift undenkbar gewesen.

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