wissen.de Artikel
Deutschland als Schlusslicht
Ein trübes Bild vom Wirtschaftsstandort Deutschland zeichnet der aktuelle Standort-Check der Bertelsmann Stiftung. Im Erfolgsindex, der die Entwicklung der 21 weltweit wichtigsten Industrienationen misst, nimmt die Bundesrepublik in den Bereichen Wachstum und Beschäftigung den letzten Platz ein. Lediglich beim Aktivitätsindex, der als Frühindikator für den Erfolg wirtschaftspolitischen Handelns dient, konnte sich Deutschland seit letzten Herbst etwas verbessern, liegt aber weiter auf dem 16. Platz. Bei der Qualität der Standorte klar vorne liegen Irland, die USA und Norwegen.
Zuwachs: unterdurchschnittlich
Die Gründe für das schlechte Abschneiden von Europas größter Volkswirtschaft liegen vor allem im unterdurchschnittlichen Zuwachs der Erwerbstätigkeit und in dem im internationalen Vergleich mit rund 30.000 Euro geringen Bruttoinlandsprodukt pro Kopf. In 15 der 21 untersuchten Staaten liegt das Pro-Kopf-Einkommen um bis zu 50 Prozent über dem deutschen Wert. Der leicht positive Trend beim Aktivitätsindex wurde begünstigt durch eine erhöhte Arbeitsmarktbeteiligung (Stichwort: Hartz-Gesetzgebung), die verhältnismäßig geringe Arbeitslosenquote bei Jugendlichen und die moderate Lohnpolitik der vergangenen Jahre.