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Die Diva mit der tiefen Stimme
Es ist diese Stimme: Dieser dunkle Kontra-Alt mit der rauchig-erotischen Färbung. Und das rollende „R“ in Liedern wie „Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehn“ oder „Kann denn Liebe Sünde sein?“. Außerdem ihre Vorlieben für Zigaretten, Alkohol und Männer. Was bleibt uns noch von Zarah Leander in Erinnerung? Natürlich ihre großen Erfolge in Ufa-Filmen wie „Zu neuen Ufern“ (1937), „Heimat“ (1938) oder „Das Herz der Königin“ (1940). Dass sie sich den Nazis angedient hat, wird mit ihrem Namen ebenso in Verbindung bleiben, wie ihre Spionagetätigkeit für die Sowjetunion.
Die Anfänge einer großen Künstlerin
Geboren wird Zarah Leander am 15. März 1907 als Sara Stina Hedberg in Karlstadt als Tochter des Grundstücksmaklers Anders Lorentz Sebastian Hedberg und seiner Frau Matilda Ulrika. Sie wächst gemeinsam mit vier Brüdern auf. Früh lernt sie Violine und Klavier. Mit der deutschen Sprache und Kultur kommt sie durch ihr Kindermädchen und ihre Klavierlehrerin in Kontakt. Bei der Aufnahmeprüfung an der renommierten Schauspielschule „Kungliga Dramatiska Teatret“ scheitert sie ebenso wie an der Stockholmer Oper.
Dennoch nimmt sie 1929 der schwedische Revueveranstalter Ernst Rolf unter Vertrag. Zu der Zeit tritt sie als Chansonsängerin bereits unter dem Namen ihres geschiedenen Mannes Leander auf und aus der weichen Sara ist eine herbere Zarah geworden.
Konsequent verfolgt sie ihren Weg auf der Bühne und beim Film. Härte – wenn es ums Geschäft geht – wird ihr ebenso nachgesagt wie eine unbändige Lust auf Männer und Alkohol. Die Leander gilt als echte Diva.