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Die Schwangerschaft aus Sicht werdender Väter

Im Jahr 2015 kamen in Deutschland mehr als 737.000 Neugeborene zur Welt. Damit setzt sich die positive Bevölkerungsentwicklung – zumindest basierend auf den Angaben des Statistischen Bundesamtes – fort. Der Anstieg bei den Geburten ist aus volkswirtschaftlicher Sicht und im Hinblick auf die Demografie auch für die sozialen Sicherungssysteme positiv. Hinter jeder Geburt stehen Eltern, die in den Monaten vor dem Geburtstermin hin und her gerissen sind. Und fast immer fokussiert sich die Aufmerksamkeit dabei auf die Mutter. Das beste Beispiel sind die Geburtsvorbereitungskurse. In erster Linie richtet sich dieses Angebot an die Frauen. Männer – sprich die Kindsväter – sind (wenn überhaupt) meist nur zu einem Termin anwesend.

Dabei ist die Rolle der Väter in der Schwangerschaft nicht minderbedeutend. Natürlich haben sie beim Austragen des Neugeborenen „biologisch“ keine wirklich große Rolle. Aber: Der Partner ist für die werdende Mutter in der Schwangerschaft emotionale Stütze – und wird auch für den Alltag zunehmend wichtiger. Denn mit dem Fortschreiten der Schwangerschaft macht sich das Wachstum des Ungeborenen bemerkbar – und schränkt die werdende Mutter zunehmend ein. Wie erleben Männer die Monate von der Schwangerschaftsfeststellung bis zur Geburt? Übrigens: Der Begriff „Wir sind schwanger“ bekommt in einigen Partnerschaften eine ganz besondere Bedeutung.

Auch für Väter ist die Zeit der Schwangerschaft etwas ganz Besonderes.

pixabay.com, TawnyNina (CC0-Lizenz)

Schwanger im Doppelpack: Das Phänomen Co-Schwangerschaft

Dass Männer von der Schwangerschaft ihrer Partnerin berührt werden, ist unbestritten. In einigen Fällen kann dies aber weiter gehen als gedacht. Einige Männer nehmen zu, entwickeln morgendliche Übelkeit und reagieren mit Stimmungsschwankungen.

Quellen wie der Helmholtz-Gemeinschaft zufolge gibt es hierfür sogar einen wissenschaftlichen Fachbegriff. Es handelt sich um das Couvade-Syndrom. Der Begriff stammt aus dem Französischen und wird für ein Verhalten benutzt, das viele auch unter dem Begriff der Co-Schwangerschaft kennen.

Die ersten Monate – Zwischen Freude & Sorge

Frauen – speziell jene, die bereits eine Mutterrolle ausfüllen – haben in aller Regel ein Gefühl dafür, wann sich ungeborenes Leben ankündigt. Für den Mann ist es viel schwieriger, sich dieser Situation zu stellen. Hier sind es allgemein der erste Schwangerschaftstest und die Feststellung der Schwangerschaft beim Frauenarzt, die letzte Zweifel ausräumen.

Heute werden zwischen Zeugung und der Schwangerschaftsfeststellung meist vier bis sechs Wochen vergehen. Einige Frauen dürfte das Ausbleiben der Monatsblutung auch erst nach acht Wochen zum Frauenarzt ziehen. In den ersten Wochen durchleben Männer – sobald sich die Schwangerschaft bestätigt – ein Wechselbad der Gefühle.

Auf der einen Seite macht sich Glücksseligkeit breit. Andererseits sind gerade in den ersten drei Monaten Fehlgeburten noch recht häufig. Die Sorge um das ungeborene Kind ist ein Begleiter werdender Väter. Gleichzeitig muss der Mann damit zurechtkommen, dass sich die Partnerin zunehmend verändert.

Dazu gehört:

  • die körperlich sichtbare Veränderung
  • die hormonelle Veränderung (z. B. Stimmungsschwankungen)
  • Übelkeit (zum Beispiel morgens)

Zu den Herausforderungen dieser Schwangerschaftsphase gehört es übrigens auch, sich im Hinblick auf die finanzielle Absicherung der Zukunft Gedanken zu machen. Mit dem SSW Rechner von papa.online können Männer zudem feststellen, in welcher Woche sich das Baby befindet. Dazu lassen sich auch Informationen über die Entwicklung des Kindes einholen.

Vom 4 bis zu 8 Monat: Die aktive Nestbauphase

In dieser Zwischenphase lassen sich die Veränderungen durch die Schwangerschaft inzwischen fast schon von Tag zu Tag und Woche zu Woche wahrnehmen. War der Babybauch der Partnerin in den ersten Wochen nur zu erahnen, ist dieser jetzt sichtbar – und legt immer rasanter an Umfang zu.

Spätestens jetzt beginnt vielen Männern klar zu werden, was sie erwartet. Aus Sicht der Männer beginnt jetzt eine sehr ambivalente Phase. Auf der einen Seite legt sich jetzt die Schwangerschaftsübelkeit in vielen Fällen und die Partnerin genießt die Schwangerschaft. Damit wird auch für den werdenden Vater die Zeit wieder etwas entspannter.

Aber: Jetzt ist die Phase, in welcher aktiv der „Nestbau“ betrieben wird. Je früher die Erstausstattung im Kinderzimmer einzieht, umso weniger sind Geburten einige Tage bis wenige Wochen vor dem errechneten Termin eine Überraschung. Zur Erstausstattung gehört:

  • Kinderbett
  • Stubenwagen/Kinderwiege
  • Strampler & Co. (in verschiedenen Größen)
  • Sauger
  • Flaschen und Zubehör
  • Babykleidung
  • Kinderwagen.

Besonders intensiv ist jetzt die Wahrnehmung der ersten Kindsbewegungen. Tritte des ungeborenen Nachwuchses sind für den werdenden Vater ein überwältigendes Gefühl, das sich über Jahre im Gedächtnis einbrennt.

Der Endspurt: Wann ist es endlich soweit?

Die letzten Wochen der Schwangerschaft sind in gewisser Weise von Torschlusspanik gekennzeichnet. Eltern wissen jetzt, ob es Junge oder Mädchen wird. Die letzten Besorgungen fürs Kinderzimmer – wie die Wickelkommode – stehen jetzt auf dem Programm. Und in dieser Phase ist im Alltag der Mann besonders gefordert. Der Grund: Hochschwanger wird der Babybauch zu einem echten Hindernis, das selbst einfache Handgriffe zur Herausforderung werden lässt.

Spätestens jetzt wird sich der Kindsvater auch Gedanken darum machen, welchen Namen der Nachwuchs tragen soll. Nicht zuletzt sind Schwangerschaft und Geburt jetzt so real, dass werdende Väter in ruhigen Moment gern davon träumen, wie der Nachwuchs sich in den kommenden Jahren entwickeln wird. Väter beginnen – sobald der Geburtstermin greifbar wird – Pläne für sich und ihren Nachwuchs zu schmieden.

Zum Ende der Schwangerschaft liegen die Nerven blank - die gilt dabei im Normalfall für alle Beteiligten. Das Warten auf die Erlösung ist allgegenwärtig.

pixabay.com, milicanogueria (CC0-Lizenz)

Fazit: Auch Väter erleben in der Schwangerschaft Höhen und Tiefen

Die Schwangerschaft ist für werdende Mütter von der ersten Minute bis zur Geburt eine Herausforderung. Gleichzeitig gibt es viele schöne Momente, die in Erinnerung bleiben. Vätern geht es nicht anders. Gerade in den ersten Wochen ist das Ganze eher abstrakt – die Schwangerschaft ist nicht wirklich greifbar. Mit den ersten deutlichen Anzeichen, wie dem wachsenden Babybauch und der Morgenübelkeit der Partnerin, beginnt auch der Mann in seine Vaterrolle zu wachsen. Und im Verlauf der Schwangerschaft nimmt die Verantwortung mehr und mehr zu. Es geht darum, die eigenen vier Wände auf die Ankunft des Neugeborenen vorzubereiten und auch finanziell wichtige Fragen zu regeln. Und natürlich muss sich auch der Mann gedanklich auf den Moment der Geburt vorbereiten. Schließlich ist er als Unterstützung für die Partnerin gefragt und sollte zumindest grundlegend wissen, welchen Inhalt die Kliniktasche hat.

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