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Du verstehst mich nicht!

“Wieso versteht sie mich immer falsch? oder “Merkt er nicht, was ich meine? Solche Stoßgebete fahren gen Himmel, wenn Frau und Mann verbal aneinander geraten. Dass in der Mann-Frau-Konversation oft einiges schief läuft, scheint in unserem Alltag fest verankert. Der Querdenker Loriot, der in vielen Sketchen die Kommunikationsprobleme zwischen Mann und Frau auf den Punkt gebracht hat, gibt eine scheinbar einfache, aber fatale Antwort darauf: “Männer und Frauen passen einfach nicht zueinander! Ist das aber der Weisheit letzter Schluss? Sprechen Frauen und Männer unterschiedliche Sprachen und daher immer aneinander vorbei? Wo liegen die Ursachen für diese Kommunikationsprobleme?

Klischee 1: Frauen sind Quasselstrippen...

Prototyp Kaffeeklatsch: Hier tauschen Frauen den neusten Tratsch aus.
dpa

Klatschtante, Quasselstrippe, Tratschweib... Bezeichnungen wie diese belegen, dass Frauen gerne als das redselige und geschwätzige Geschlecht angesehen werden. Nicht umsonst gilt der Kaffeeklatsch als Prototyp weiblicher Kommunikation. Frauen unter sich neigen diesem Klischee nach dazu, bei Kaffee und Sahnetorte über dies und das, über den und die herzuziehen... Stimmt das?

Sprachforscher beschreiben die weibliche Sprache als sehr persönliche Sprache, die Bindung, menschliche Nähe und die Akzeptanz des Gesprächspartners sucht. So lassen Frauen im Gespräch oft eigene Erlebnisse oder Erfahrungen einfließen, um so die Fremdheit und Distanz zum Gesprächspartner zu überwinden. Das führt dazu, dass der weibliche Sprachstil als offener, kommunikationsfördernder, mit mehr Rücksicht auf den Gesprächspartner, aber auch als tendenziös unpräzise und unüberlegter gilt. Verniedlichungen wie “das ist ja süß gehören zum Beispiel genau so zur weiblichen Sprache wie so genannte “Unschärfemarker wie “...oder so und “...weißt du?, die den direkten Kontakt mit dem Gesprächspartner verstärken.