Lexikon
altamerikanische Kulturen
die vorkolumbischen Kulturen Mittel- und Südamerikas, deren bedeutendste und letzte die der Maya in Mittelamerika, der Azteken in Mexiko und der Inka in Peru waren. Während über diese ein reiches Quellenmaterial vorliegt (Berichte der Spanier und der indianischen Bilderhandschriften), fällt die Erschließung der früheren Kulturen in den Bereich der Archäologie.
Machu Picchu: Anlage
Anlage von Machu Picchu
© shutterstock.com/Mike VON BERGEN
Die Kulturentwicklung des vorkolumbischen Amerika gliedert sich in fünf große Phasen:
1. altsteinzeitliche paläoindianische Periode (bis 7000 v. Chr.);
2. präkeramische frühpflanzerische Periode (7000–2000 v. Chr.);
3. präklassische Periode (2000 v. Chr.–100 n. Chr.) mit Feldbau und gesellschaftlich differenziertem Gemeinwesen;
4. klassische Periode (100–900 n. Chr.) mit Städten, Pyramiden und Tempelbauten und hoch entwickelter Kunst;
5. nachklassische Periode (900 bis zur spanischen Eroberung) mit den Großreichen der Azteken und Inka. Als Einwanderungsweg für die (wie man heute annimmt) aus Asien kommenden, ethnisch wie sprachlich jedoch verschiedenen, in mehreren Wellen nach Amerika gelangten indianischen Bevölkerungsgruppen gilt die Beringstraße (Verbindung Sibirien–Alaska).
Bis in die letzte Zeit vor der europäischen Entdeckung trugen die altamerikanischen Kulturen einen neolithischen Charakter, da Metall (Gold, Silber, Kupfer) zu Schmuck, nicht aber zu Geräten oder Waffen verarbeitet wurde. Eisen blieb unbekannt. Die altamerikanischen Kulturen kannten auch Pflug und Töpferscheibe, Saiteninstrumente und das echte Gewölbe nicht; das Rad erscheint nur an kleinen Tierfiguren aus Ton (mexikanische Golfküste), wurde jedoch nicht zum Transport von Lasten gebraucht. Um so eindrucksvoller waren die Leistungen auf dem Gebiet der Religion (komplizierte Göttersysteme und Mythologien, Weltzeitalterlehre u. Ä.), Kunst, Medizin und priesterliche Wissenschaft (Bilderschrift, Codices, Arithmetik, Astronomie, Kalender).
Die Indianer bauten Mais, Bohnen, Kürbis, Tabak, Tomaten, Kakao und den Cocastrauch an. Dagegen war die Zahl der domestizierten Tiere beschränkt (Hund, Truthahn, Ente, Biene, Meerschweinchen, Lama, Alpaka).
Wissenschaft
Wie Testosteron bei Hähnen wirkt
Das Geschlechtshormon Testosteron hat im Körper vielfältige Auswirkungen. Eine Studie zeigt nun, wie es die sexuelle Entwicklung von Vögeln prägt. Dazu züchteten Forschende Hühner ohne den Androgenrezeptor, der üblicherweise die Wirkung von Testosteron vermittelt. Fehlte der Rezeptor, waren Tiere beider Geschlechter unfruchtbar....
Wissenschaft
Mehr Elektroschrott durch Künstliche Intelligenz
Generative künstliche Intelligenz benötigt riesige Rechenzentren mit der neuesten Computertechnologie. Eine Studie hat nun quantifiziert, wie sich die Ausbreitung von KI auf die Menge des Elektroschrotts auswirkt. Demnach könnten bis 2030 bis zu fünf Millionen Tonnen Elektroschrott allein durch ausrangierte Geräte von KI-...