Lexikon
Ballạde
Literatur
in Frankreich im 14./15. Jahrhundert verbreitete, streng gebaute Gedichtform, in der sich der Kehrreim nach jeder Strophe wiederholt; wurde in England zunächst nachgeahmt, aber schon im 15. Jahrhundert in ein Erzählgedicht umgebildet, in dem ein dramatisches Ereignis geschildert wird. Beeinflusst von der englischen Balladendichtung (T. Percy), führten G. A. Bürger und J. G. von Herder sie in die deutsche Dichtung ein. Das klassische Vorbild Goethes und besonders Schillers wirkte über die Romantik (L. Uhland) tief ins 19. Jahrhundert, in dem H. Heine, A. von Droste-Hülshoff, C. F. Meyer und T. Fontane die deutsche Ballade noch einmal zum meisterlichen Kunstwerk formten, ehe sie im 20. Jahrhundert in B. von Münchhausen und A. Miegel ihre Epigonen fand. Die Ballade der Moderne meidet das Heroische, spielt ironisch mit den traditionellen Formen und Inhalten, ist vom Bänkelsang beeinflusst, tritt provozierend als Bürgersatire und öffentliche Kritik auf (F. Wedekind, B. Brecht, E. Kästner, K. Tucholsky); in Form von Songtexten spiegelt die Ballade das Lebensgefühl der kritischen Nachkriegsgeneration (U. Lindenberg, W. Biermann, M. Müller-Westernhagen).
Wissenschaft
Mir ist so langweilig!
Überraschend, aber wahr: Langeweile hat auch ihre guten Seiten, wie neue Studien zeigen. von CHRISTIAN WOLF Langeweile ist lästig. Wer sie spürt, will das fade Gefühl loswerden – was gerade in Corona-Zeiten mit den eingeschränkten Freizeitmöglichkeiten nicht so einfach ist. Und Langeweile hat weitere Schattenseiten: Studien...
Wissenschaft
»Wir brauchen Kernkraft für die Industrie und erneuerbare Energie für die Haushalte«
Der Schweizer Wissenschaftler Horst-Michael Prasser erklärt, was kleine, modulare Reaktoren auszeichnet und ob sich ihr Einsatz lohnt. Das Gespräch führte Martin Angler Große Konzerne wie Amazon und Google bestellen Prototypen kleiner, modularer Kernreaktoren, sogenannter SMR. Was ist da los? Ganz einfach. Die brauchen...