Lexikon

Biedermeier

Biedermeier (Kulturtabelle).sgm
Wichtige Autoren und Werke des Biedermeier
AutorenWerke
Ferdinand Raimund (17901836)Der Alpenkönig und der Menschenfeind (1828); Der Verschwender (1834)
Franz Grillparzer (17911872)Sappho (1818); Der Traum, ein Leben (1834)
Karl L. Immermann (17961840)Die Epigonen (1836); Münchhausen (1838/39)
Annette von Droste-Hülshoff (17971848)Die Judenbuche (1842); Gedichte (1844)
Johann N. Nestroy (18011862)Der böse Geist Lumpazivagabundus (1835); Der Talisman (1843)
Nikolaus Lenau (18021850)Gedichte (1832); Faust (1836)
Eduard Mörike (18041875)Gedichte, Balladen; Roman: Maler Nolten (1832); Novelle: Mozart auf der Reise nach Prag (1855)
Adalbert Stifter (18051868)Erzählungen: Studien (1844/50); Bunte Steine (1853); Roman: Der Nachsommer (1857)
ursprünglich eine aus einer kritischen Haltung gegenüber der Restaurationszeit entstandene satirische Bezeichnung für einen selbstzufriedenen Spießbürger; L. Eichrodt und A. Kußmaul schufen mit ihr die literarische Figur des „biederen“ schwäbischen Schulmeisters Gottlieb Biedermaier, dem sie parodistische Gedichte in den Mund legten (veröffentlicht in den „Fliegenden Blättern“ 18551857). Erst seit den 1920er Jahren wurde Biedermeier auch als Epochenbezeichnung für die Zeit zwischen 1815 und 1848 verwendet, inbesondere für die wertkonservativen Stilströmungen in Wohnkultur, Literatur und Malerei.
In der Wohnkultur des Biedermeiers dominierten zweckmäßig gebaute, leichte, zierliche und handwerklich vorzüglich gearbeitete Möbel, helle, geblümte Stoffe und weich geschwungene Linien als Ausdruck einer friedlichen, kleinbürgerlichen Atmosphäre. Literaturgeschichtlich bezeichnet Biedermeier die unpolitische, bürgerlich-konservative Dichtung der Epoche, die nicht der zeitkritischen Richtung des Jungen Deutschland angehörte, sondern die Innerlichkeit, Genügsamkeit und den Rückzug in die private Idylle betonte (F. Grillparzer, A. Stifter, E. Mörike). In der Malerei wurden dazu entsprechend beschauliche, unpathetische Themen und einfache Menschen dargestellt (C. Spitzweg, L. Richter, M. von Schwind, F. G. Waldmüller, J. P. Hasenclever).
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