Lexikon
krẹtisch-mykẹnische Kultur
bronzezeitliche Kultur im östlichen Mittelmeerraum, besonders der Ägäis, von etwa 2800–1200 v. Chr.; die späteren Griechen haben die Erinnerung daran in ihrer Heldensage bewahrt. Die Archäologie unterscheidet einen kretischen (auch minoischen, nach dem sagenhaften König Minos von Kreta; minoische Kultur) Kulturkreis und einen festländisch helladischen (helladische Kultur), in seiner späteren Entwicklung durch einwandernde Frühgriechen (Achäer) beeinflussten, mykenisch (mykenische Kultur) genannten Kulturkreis. Sie bilden zusammen mit der Kykladenkultur auf den griechischen Inseln und der westkleinasiatischen Kultur die ägäische Kultur. Träger war eine einheitliche, ägäische Urbevölkerung. Die kretisch-mykenische Kultur wurde entdeckt durch die Ausgrabungen von H. Schliemann in Troja und Mykene (seit 1870) und von A. Evans in Knossos (seit 1900). Zahlreiche weitere Grabungen, u. a. in Tiryns, Pylos und Phaistos, erwiesen die Insel Kreta als den Mittelpunkt der ägäischen Welt des 3. und 2. Jahrtausends v. Chr.
Kretisch-mykenische Kultur: Kanne
Kretisch-mykenische Kultur
Die abgebildete Kanne mit Vögeln entstammt dem jüngeren Palaststil der kretisch-mykenischen Kultur. Heraklion, Archäologisches Museum.
© wissenmedia
Knossos: Palast
Palast von Knossos
Ansicht der königlichen Wohnung im Ostflügel
des Minos-Palastes im teilweise wieder hergestellte Palast von Knossos auf
Kreta.
© wissenmedia
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