Lexikon

Kunstphilosophie

Sammelbegriff für jene philosophischen und wissenschaftlichen Systeme, die geschichtlich unter den Namen Ästhetik, Philosophie der schönen Künste, Kunsttheorie, Rhetorik und Poetik aufgetreten sind. Diese Systeme können zwei Tendenzen zeigen: Sie sind entweder präskriptiv (normativ, Regeln vorschreibend) oder deskriptiv (beschreibend). Großenteils präskriptiv sind die auf die Literatur bezogenen Systeme der Rhetorik (Theorie der einem Gegenstand angemessenen effektvollen Rede; im Mittelalter ars dictaminis genannt) und der Poetik (Anleitung für eine gesellschaftlichen Normen adäquate Dichtkunst). Ähnlich versucht auch die meist von Künstlern verfasste Kunsttheorie (Traktatliteratur), der künstlerischen Praxis (Malerei, Plastik, Architektur) einen Regelkanon aufzuprägen. Rhetorik, Poetik und Kunsttheorie sind also meist praxisbegleitende und -legitimierende Lehrsysteme. Dagegen versteht sich die Ästhetik, die sich seit der Mitte des 18. Jahrhunderts (A. G. Baumgarten) allmählich zu einer Teildisziplin der akademischen Philosophie entwickelte, als praxisunabhängige Reflexion über das „Wesen“ der Kunst oder als Bemühung um den verstehenden „Nachvollzug“ von Kunstwerken (W. Dilthey). Die Grenze zwischen Ästhetik und Kunstsoziologie ist fließend.
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