Lexikon

Pharmakologie

[
griechisch
]
Arzneimittellehre
eine Teilwissenschaft der Medizin, die die Beziehungen zwischen Arzneistoffen und Lebewesen untersucht. Erforscht werden die Stoffeinwirkungen auf den Organismus (Pharmakodynamik) und die Einflüsse des Organismus auf die Pharmaka (Pharmakokinetik); weitere spezielle Teilgebiete sind Pharmakogenetik, Zell-, Molekular- und Alterspharmakologie (Gerontopharmakologie). Ziel der experimentellen Pharmakologie ist eine sicher wirksame und möglichst unschädliche Arzneimitteltherapie (Pharmakotherapie) in der ärztlichen (und tierärztlichen) Krankheitsbehandlung. Von großer Bedeutung sind hier neben chemischen und biochemischen Methoden Versuche an Zellkulturen, aber auch an lebenden Tieren (Tierversuche), die der Arzneimittelprüfung am Krankenbett, der klinischen Erprobung, vorangehen müssen. Die moderne Pharmakologie arbeitet mit Chemie, Physiologie, Pathologie, Pharmazie und Klinik eng zusammen. Toxikologie.

Geschichte

Die Anfänge der empirischen Pharmakologie lassen sich bis ins Altertum zurückverfolgen (Hippokrates, Galenus). Meilensteine in der Entwicklung der wissenschaftlichen experimentellen Pharmakologie waren die Einrichtung des ersten „Instituts für experimentelle Pharmakologie“ 1849 in Dorpat (heute Tartu, Estland) durch R. Buchheim (* 1820,  1879), dessen Schrift „Über die Aufgaben der Arzneimittellehre“ (1849) das Programm der Pharmakologie bis heute bestimmte, weiter die Gründung des „Archivs für experimentelle Pathologie und Pharmakologie“ 1873 durch O. Schmiedeberg (* 1838,  1921), zusammen mit dem Pathologen E. Klebs und dem Kliniker B. Naunyn.
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