Naturwissenschaftliche Begabung und technisches Verständnis gewünscht
Aufgaben und Tätigkeiten
Der Luft- und Raumfahrtingenieur beschäftigt sich mit den vielseitigen Fragen des Flugwesens. Wesentliche Aufgaben sind die Entwicklung von Flugzeugen, die Prüfung von Entwürfen und die Erprobung von Flugzeugteilen (Triebwerk, Flugzeugzelle). Die Einsatzbereiche des Luft- und Raumfahrttechnikers liegen hauptsächlich in der Konstruktion, Fertigung und Qualitätssicherung. Er ist aber nicht nur auf technische Tätigkeiten fixiert. Eingesetzt werden die Ingenieure auch in Planung, Kontrolle, Vertrieb, Projektierung, Logistik, Service, Management, Forschung, Entwicklung, Berechnung, Versuch und Erprobung sowie in der EDV. Neuerdings kommt verstärkt der Einsatz in der Umweltsimulation, Produktsicherung, Qualitätskontrolle und im Management hinzu.
Arbeitsfelder und Arbeitsmarktchancen
Ausübungsmöglichkeiten finden sich in Betrieben der Luft- und Raumfahrtindustrie, bei Flugunternehmen, bei Behörden und Hochschulen sowie bei der Deutschen Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DLR). Bis vor kurzem wurden Luft- und Raumfahrttechniker sehr dringend in der Industrie benötigt. Wie in den meisten Berufen, die stark spezialisiert sind, hängen die Chancen stark von der jeweiligen konjunkturellen Lage ab.
Weiterbildungsmöglichkeiten
Mit einer speziellen Zusatzqualifikation auf dem Gebiet der Elektronik können sich Luft- und Raumfahrtingenieure beispielsweise zum Avionikingenieur weiterbilden. Die Avionik oder Fluggeräteelektronik befasst sich mit Systemen zur Kommunikation, Navigation und Flugführung.
Ähnliche Berufsbilder und Synonyme
Ähnliche Berufsbilder sind Elektronikingenieure, Maschinenbauer oder Ingenieure für Nachrichtentechnik mit einer Zusatzqualifikation im Fluggerät-/Flugzeug-/Luftfahrzeugbau.
Voraussetzungen und Fähigkeiten
Die Luft- und Raumfahrt erfordert viel naturwissenschaftliche Begabung und technisches Verständnis. Bei Versuchen und Erprobung sind Geduld und Ausdauer, vor allem aber Genauigkeit und Gewissenhaftigkeit notwendig. In der Regel ist ein Praktikum verlangt und natürlich das Abitur Zulassungsbedingung.
Ausbildung
Luft- und Raumfahrttechnik ist an den meisten Hochschulen als Schwerpunktstudium im Fachbereich Maschinenbau oder Verkehrswesen integriert. Einige Hochschulen, z.B. die Universität der Bundeswehr in München sowie die Universität Stuttgart, bieten diesen Studiengang als separates Studium an. Die Regelstudiendauer beträgt zehn Semester, meist sind es aber elf bis zwölf Semester bis zum Abschluss. Wer an der Hochschule der Bundeswehr studiert, erhält als Offiziersanwärter Beamtenbezüge, studiert in Trimestern, also schneller als Studierende an einer Universität, verpflichtet sich aber auch, sein Wissen nach Beendigung des Studiums als Soldat zum Einsatz zu bringen.