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Marathon 2010

Marathon. 42,195 Kilometer pure Schinderei für einen Moment des ultimativen Glücks: den Zieleinlauf. Warum nehmen Menschen das auf sich? wissen.de-Autorin Tina Denecken widmet sich zum 2500. Jahrestag der Schlacht von Marathon diesem Thema, wirft einen Blick auf die Historie dieser von der Außenseiterdisziplin zum Breitensportspektakel avancierten Sportart und sammelt Experten-Tipps nach dem aktuellen Wissensstand der Sportmedizin. Hören Sie heute Ihren Beitrag "Marathon 2010 – eine Sportart, die Massen bewegt".

von Tina Denecken

Noch heute ist die "klassische Strecke" von dem griechischen Dörfchen Marathon zum Panathinaikon Stadion in Athen eine der beliebtesten Wettkampfstrecken. Und das liegt nicht nur an ihrem hohen Schwierigkeitsgrad, sondern auch an der historischen Bedeutsamkeit der Route. Denn am Wegesrand steht die Wiege einer Sportart, die heute Menschen rund um den Erdball begeistert. 

Vom spurtenden Boten der Antike zum Massenspektakel der Neuzeit

Vater aller Marathonläufer, so will es die Sage, ist der Grieche Pheidippides. Jener nahm auf Geheiß des Feldherrn Miltiades die Beine in die Hand, um Wichtiges zu verkünden. Wir schreiben das Jahr 490 vor Christus: In der Strandebene des griechischen Dorfes Marathon setzte sich die tapfere Streitmacht Athens gegen die Übermacht der Perser zur Wehr. Pheidippides wurde zunächst entsandt, im 245 Kilometer entfernten Sparta um Hilfe zu bitten. Obwohl er unverrichteter Dinge an den Kampfschauplatz zurückkehrte, besiegten die Athener die zahlenmäßig überlegenen Perser. Ausruhen durfte Pheidippides nicht. Stattdessen schickte man ihn nun in die knapp 40 Kilometer entfernte Hauptstadt, um die frohe Kunde zu überbringen. „Wir haben gesiegt!“, soll er noch gerufen haben, bevor er auf dem Marktplatz vor Erschöpfung tot zusammenbrach.

Unsere Kenntnis über die Schlacht bei Marathon verdanken wir Herodot, Geschichtsschreiber und Zeitgenosse der Perserkriege. Pheidippides Lauf zur Überbringung der Siegesbotschaft erwähnt er nicht. Diese Heldengeschichte taucht erst ungefähr 560 Jahre später in Schriftstücken des griechischen Historikers Plutarch auf, der dem glorreichen Sieg der Athener durch diese Anekdote wohl einen Hauch Dramatik unterzumogeln versuchte. Heute sind sich die Historiker fast sicher, dass dieser Lauf nicht stattgefunden hat.

 

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