wissen.de Artikel
Nikkō - Japan in Technicolor
Der Fluss Daiyo-gawa trennt die Altstadt von der am nördlichen Ufer gelegenen Neustadt, wo sich die berühmten Sehenswürdigkeiten befinden. Vom Bahnhof im Stadtzentrum gelangt man zu Fuß in 20 Minuten zu der rot lackierten heiligen Brücke Shinkyō, die zum Sannai, dem touristisch interessantesten Teil der Stadt, hinüberführt.
Eine heilige Brücke
Die Shinkyō gilt als eine der drei schönsten Brücken Japans. Früher war sie dem Tenno und den Boten des kaiserlichen Hofes vorbehalten, für den Publikumsverkehr wurde sie erst 1973 geöffnet. Beim Betreten der Brücke wird allerdings eine Gebühr fällig, die bei nahegelegene modernen Brücke nicht anfällt.
Der Legende nach war die erste Brücke ein Provisorium: Im Jahre 766 wurden der Priester Shōdō und seine Begleiter auf ihrem Weg zum Berg Nantai vom reißenden Fluss aufgehalten. Ein hilfreicher Gott half aus: Zwei Schlangen schlugen auf seinen Befehl hin mit ihren Körpern eine regenbogenfarbene Brücke. Nachdem man die andere Seite erreicht hatte, verschwand die Brücke wieder.
Rinnō-ji
Ein Stück oberhalb der Brücke gelangt man zur Pilgerstraße Omotesando, die direkt auf den Tōshōgū-Schrein zuführt. Rechterhand liegt der Rinnoji-Tempel, das bedeutendste buddhistische Heiligtum der Region. In der Halle der drei Buddhas (Sambutsu-dō), dem größten Tempelgebäude Nikkōs, befinden sich drei 8 Meter hohe, vollständig mit Blattgold bedeckte Statuen.