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Paul Celan - Dichten nach dem Holocaust
Das traumatische Erlebnis des Holocaust
Paul Celans Dichtung steht unter dem Einfluss des französischen Symbolismus und Surrealismus, den er mit biblischen und chassidischen Motiven verbindet; dabei ist das traumatische Erlebnis des Holocaust immer präsent, so auch in der berühmten "Todesfuge", die das Grauen von Auschwitz in Sprache umsetzt. Erschienen ist Celans bekanntestes Gedicht in der Sammlung "Mohn und Gedächtnis" im Jahr 1952. Die abstrakten Verse werden von sehr persönlicher Sprachsensibilität, einer eigenen Welt der Metaphern und Chiffren bestimmt.
Mit "Sprachgitter" (1959) wird die Aussage härter, Celan thematisiert die Erlebnisse im Ghetto, den Missbrauch der Sprache durch die Nationalsozialisten. Paul Celan war auch ein bedeutender Übersetzer, unter anderem aus dem Russischen (A. Blok, O. Mandelschtam, S. Jessenin), Französischen (A. Rimbaud, R. Char), Englischen (Shakespeares Sonette) und Italienischen.
1960 erhielt Paul Celan den Georg-Büchner-Preis. Nach Celan ist ein Literaturpreis benannt, der seit 1988 im Rahmen der Frankfurter Buchmesse jährlich für herausragende Übersetzungen ins Deutsche verliehen wird. Er ist mit 15.000 Euro dotiert.