→ Vulkanismus des plinianischen Typs kennzeichnet überaus explosive → Eruptionen. "Plinianisch" wurde abgeleitet von Plinius dem Jüngeren, der 79 n. Chr. den Ausbruch des Vesuvs beschrieb. Grundlegendes Merkmal ist der langanhaltende Ascheausstoß. Mächtige Decken aus Bims und → Asche fallen zu Boden. Asche und → vulkanische Gase gelangen hinauf bis in die Stratosphäre. Sie können dort Wetter und Klima beeinflussen. Zudem werden bei plinianischen Eruptionen → pyroklastische Ströme erzeugt. Der Gasschub ist oft so heftig, dass große Bereiche des Gipfelkraters weggerissen werden. Gewaltige Eruptionen können gelegentlich auch so große Mengen an → Magma aus dem Berg fördern, dass es in der Gipfelregion zu gewaltigen Einbrüchen, zu → Calderen, kommt. Plinianische Eruptionen sind im Hinblick auf die Fördermenge und die freigesetzte Energie die gewaltigsten bekannten Eruptionen. Sie gehören neben den hawaiianischen Eruptionen zu den klassischen Eruptionen eines → Vulkans. Bekannte plinianische Eruptionen sind die des Krakatau, des Mount St. Helens und des Pinatubo. Plinianische Eruptionen ereignen sich in der Regel nach längeren Ruhephasen, die Monate, Jahre, Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte dauern können. Die Eruptionen selbst dauern oft nur wenige Tage.