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Sprachenlernen mit Methode

Rund 2,4 Millionen Europäer davon jeder dritte aus Deutschland wandern zwischen 1860 und 1870 in die Vereinigten Staaten aus. Einer aus diesem Millionenheer ist ein begabter junger Mann aus dem Schwarzwald namens David Berlizheimer. Er gründet eine Sprachschule, baut ein weit verzweigtes Unternehmen auf und ist bald ein gemachter Mann. Heute gehört die global operierende Firma zu einem japanischen Konzern. Aber nehmen wir die Spur von Maximilian D. Berlitz auf wie er sich in der Neuen Welt nannte und skizzieren seinen Lebensweg und die Erfolgsstory des von ihm gegründeten Unternehmens.

Vom Schulmeister zum Unternehmer

In Boston eröffnete Berlitz 1880 eine seiner ersten Sprachschulen.
dpa

Berlitz lässt sich zunächst in Westerly im Staat Rhode Island nieder und schlägt sich mit Gelegenheitsarbeiten unter anderem für einen Uhrmacher durchs Leben. In Westerly heiratet er auch. Das Ehepaar bekommt zwei Töchter. Bald zieht es die Familie in die Hauptstadt Providence, wo der sprachbegabte Berlitz 1875 an der lokalen High School Latein und Griechisch unterrichteten kann. Danach wechselt er als Lehrer für Französisch und Deutsch an ein abgewirtschaftetes Business College. Schnell ist er Leiter und auch Eigentümer dieses Instituts, das 1878 zu seiner ersten Berlitz-Sprachenschule umgewandelt wird.

Jetzt beginnt der rasante Aufstieg des kleinen Schulmeisters von Providence zum erfolgreichen Lehrmeister für Fremdsprachen. Schon im ersten Jahr hat er 226 Schüler, denen ein dreimonatiger Sprachkurs in Deutsch, Französisch oder Latein immerhin zehn Dollar wert ist. In dieser Zeit entwickelt Berlitz seine Lernmethode und eröffnet 1880 auch in Boston ein Sprachzentrum. Diesem folgen weitere in New York und Washington. Professionell vermarktet er sowohl die neue Methode als auch sich selbst als kompetenten Fachmann für Sprachdidaktik. 1888 reist er nach Europa, um in Berlin, Paris und London Dependancen seiner Schule zu gründen.

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