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Studieren neben dem Beruf?!

Die Anforderungen der Arbeitswelt wandeln sich. Heute genügt es nicht mehr, einen erlernten Beruf oder ein absolviertes Studium als Garantieschein für eine sorgenfreie Existenz zu betrachten. Stattdessen werden berufliche Wechsel im Laufe des Lebens immer wahrscheinlicher und somit auch die Weiterbildung immer wichtiger.

Lebenslanges Lernen

Für viele Menschen ist “Lebenslanges Lernen“ schon längst kein abstrakter Begriff mehr, sondern fester Bestandteil im persönlichen Lebensentwurf. Um neues Wissen zu erwerben und die eigenen Karrierechancen im Unternehmen zu verbessern, kann ein Studium eine sinnvolle Möglichkeit sein - sei es als Aufbaustudium oder als Erststudium nach einer Ausbildung.

Allerdings ist es gar nicht so einfach, noch einmal ein Studium aufzunehmen, wenn man schon einige Jahre/Jahrzehnte im Job etabliert ist, einen gewissen Lebensstandard gewöhnt ist oder sogar eine Familie zu ernähren hat. Ein Vollzeitstudium bedeutet dann eine grundlegende Veränderung des bisherigen Lebens.

Wer das scheut, für den stellen das berufsbegleitende bzw. das berufsintegrierende Studium gute Alternativen dar. Tagsüber in die Arbeit gehen und abends bzw. am Wochenende studieren - diesen Weg schlagen heute immer mehr Menschen ein. Die Ausbildungszeiten der Hochschulen berücksichtigen dabei die besonderen Erfordernisse von Berufstätigen.

Interessenten müssen in der Regel ihr (Fach-)Abitur haben, eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen können, und sie sollten bereits mehrere Jahre berufstätig sein.

Interessante Perspektive für Unternehmen

Ein berufsbegleitendes bzw. berufsintegriertes Studium ist aber nicht nur für Mitarbeiter eine interessante Sache. Auch Unternehmen können diese Option einsetzen, um Mitarbeiter nach einer Ausbildung zu halten. Ein Problem, mit dem Unternehmen immer wieder konfrontiert werden, ist die Abwanderung von Abiturienten nach Abschluss ihrer dualen Ausbildung an die Hochschulen. Eine empirische Studie des Bundesinstitutes für Berufsbildung kommt zu dem Ergebnis, dass gerade leistungsmotivierte Ausbildungsabsolventen dazu neigen, ihren Betrieb zu verlassen und ein Studium an einer Hochschule aufzunehmen. Knapp 40 Prozent der Abiturienten mit Lehre hatten sich nach deren Abschluss (und anschließender kurzer Berufstätigkeit) an einer Fachhochschule oder Universität immatrikuliert.

Für die Unternehmen bedeutet dies, dass sich ihre Ausbildungsinvestitionen nicht amortisieren und sie insbesondere die aufstiegsorientierten jungen Mitarbeiter verlieren. Umgekehrt - so zeigt die Studie - wird die Bindung an den Ausbildungsbetrieb dann erhöht, wenn studienberechtigten Fachkräften weiterführende Qualifizierungsmöglichkeiten angeboten werden. Ein berufsbegleitendes Studium bietet sich also als Personalentwicklungsmaßnahme an.

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