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Tschüss, Deutschland!
Das deutsche Bildungssystem ist im internationalen Vergleich weiter zurückgefallen. Das ist das Ergebnis des neuen OECD-Bildungsberichts. Nur noch die Tschechische Republik, Österreich und die Türkei bilden mittlerweile weniger Akademiker aus als Deutschland.
So stieg zwar hier zu Lande der Anteil von Hoch- und Fachhochschulabsolventen pro Jahrgang zwischen 2000 und 2004 von 19,3 Prozent auf 20,6 Prozent. Dies geht aus dem Bericht "Bildung auf einen Blick" hervor. Die meisten OECD-Länder machten in diesem Zeitraum aber weit größere Fortschritte: Im OECD-Mittel können mittlerweile 34,8 Prozent eines Jahrgangs einen solchen Abschluss vorweisen. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 lag das OECD-Mittel noch bei 27,5 Prozent.
Dies ist vor allem angesichts der Bevölkerungsentwicklung hier zu Lande Besorgnis erregend. "Wenn man berücksichtigt, dass künftig geburtenschwache Jahrgänge die Schule verlassen, wird Deutschland den steigenden Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften so nicht befriedigen können", heißt es auch in dem OECD-Bericht.
Der jährliche Report der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vergleicht die Bildungssysteme der 30 wichtigsten Industrienationen. Für Aufsehen sorgt die Organisation regelmäßig mit ihren PISA-Studien. Deutschland sei zwar dabei, die Rückstände der 80er und 90er Jahre in der Hochschulausbildung langsam auszugleichen, wie sich an den gestiegenen Zahlen der Studienanfänger zeige, resümiert die OECD. Allerdings "vollzieht sich dieser Prozess weit langsamer als in den meisten OECD-Ländern", heißt es. Zudem sei das Potenzial an Studenten weitgehend ausgeschöpft.