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Vasa in Not

Was für eine Schande: Sie war das größte Schlachtschiff ihrer Zeit und sollte der schwedischen Flotte zu Glanz und Ehre verhelfen, doch schon bei ihrer Jungfernfahrt am 10. August 1628 kenterte die Vasa und versank noch im Hafen von Stockholm. 333 Jahre lag sie im Schlick, bis sie 1961 endlich geborgen werden konnte. Seither ist sie die Touristenattraktion Nummer eins in Stockholm. Nun droht die Vasa von innen heraus zu zerfallen. Bis zu fünf Tonnen Schwefelsäure schlummern im ihrem Gebälk und könnten das stolze Holzschiff zerfressen.

Die Zeitmaschine

HANS HAMMARSKIÖLD & VASA- MUSEUM STOCKHOLM, SCHWEDEN. DAS SCHIFF WEIST EINEN FASZINIERENDEN DETAILREICHTUM BEI SEINEN SCHNITZEREIEN AUF.

Nicht weniger als zwei Dreh- und drei schwere Stahltüren müssen Besucher des Vasa-Museums hinter sich bringen, bis sie dem mehr als 400 Jahre alten Schiff gegenüberstehen. Diese Luftschleusen sollen die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur im Museum möglichst konstant halten. Nur gedämpftes Licht dringt durch die wenigen Dachluken des Betonbaus. Das hölzerne Ungetüm mit seinen fremdartigen Formen und den finster dreinblickenden Skulpturen sieht aus, als käme es von einem anderen Stern. Tatsächlich ist die Vasa nichts anderes als eine Zeitmaschine: Kaum ein Fund verrät so viel über das Leben zu Beginn des 17. Jahrhunderts wie dieses Kriegsschiff.

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