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Zehn gute Gründe, mit dem Rauchen aufzuhören
Sie sind die Klassiker unter den Gesundheitsfolgen des Rauchens: Lungenkrebs und Raucherhusten, fachsprachlich chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Immerhin jeder zehnte Raucher erkrankt im Laufe seines Lebens an Lungenkrebs, etwa die Hälfte entwickelt eine COPD. Soweit so bekannt. Auch das Raucherbein – eine Verengung der Beingefäße bei Rauchern ist als klassische Folge des blauen Dunsts längst nichts Neues mehr. Aber Nikotin, Teer und Co haben noch weitaus mehr Folgen, die vielen Menschen nicht oder zumindest nur zum Teil bekannt ist. Hier die Top Ten der weniger bekannten Raucherfolgen.
1. Rauchen macht unfruchtbar
Wer Kinder möchte, sollte mit dem Rauchen aufhören. Denn gleich mehrere Studien haben gezeigt, dass besonders das Nikotin im Tabak eine schädliche Wirkung auf die männlichen Spermien hat. Sie sind bei Rauchern weniger beweglich und auch ihre Außenhülle ist nicht so stabil wie bei Nichtrauchern. Auch das Erbgut und die Entwicklung der Spermien werden beeinträchtigt – DANN-Schäden wurden sogar bei Passivrauchern nachgewiesen. Im Extremfall kann das dazu führen, dass der Mann unfruchtbar wird.
2. Rauchen verändert das Gehirn – nachhaltig
Dass Zigaretten sich auf Lunge, Atemwege oder Haut auswirken, liegt nahe. Aber auch das Gehirn wird durch das Rauchen nachhaltig verändert. Zunächst scheinen die Wirkungen eher positiv: Das Nikotin wirkt im Gehirn sowohl stimulierend als auch beruhigend und kann kurzfristig die Konzentrationsfähigkeit verbessern. Doch im Laufe der Zeit kommt es zur Gewöhnung: Die positiven Effekt werden schwächer und stattdessen treten bei Entzug typische Symptome wie Gereiztheit, Angst oder Unlust, aber auch Schlaflosigkeit und Kopfschmerzen auf.
Aber das ist nicht alles: Wie bei anderen Süchten auch, wirkt das Rauchen auf das Belohnungszentrum unseres Denkorgans und verändert dort die Balance wichtiger Hirnbotenstoffe. Besonders betroffen ist davon der Botenstoff Glutamat, der auch für das Lernen eine wichtige Rolle spielt. Eine Studie ergab, dass sich die Zahl der Andockstellen für Glutamat im Gehirn von Rauchern um bis zu 30 Prozent verringert ist. Dies hielt auch bei Ex-Raucher weiter an, die schon seit 25 Wochen abstinent waren.
3. Passivrauch macht dick
Eigentlich gilt Rauchen eher als Schlankmacher – dick werden vor allem diejenigen, die damit aufhören. Doch für Menschen, die häufig den Rauch anderer einatmen müssen – die also passiv rauchen – kehrt sich dies um, wie Versuche an Mäusen kürzlich nahelegten. Demnach aktivieren bestimmte Inhaltsstoffe des Rauchs in der Lunge Moleküle, die ihrerseits den Insulinstoffwechsel stören. Als Folge gerät der Blutzuckerspiegel durcheinander. Das führt zu vermehrter Fetteinlagerung und möglicherweise sogar zu einem erhöhten Risiko für Diabetes.
4. Rauchen erhöht das Rheumarisiko
Schon wenige Zigaretten pro Tag erhöhen das Rheumarisiko um mehr als das Doppelte, wie kürzlich eine Studie zeigte. Je länger jemand raucht, desto höher ist das Risiko. Grund dafür sind Substanzen im Zigarettenrauch, die den Angriff des Immunsystems auf die eigenen Gewebe fördern. Und selbst nach dem Aufhören hält dieser negative Effekt noch über viele Jahre an. Da hilft nur: So früh wie möglich aufhören.