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Orff

Orff, Carl
Carl Orff
 
 
Carl, deutscher Komponist, * 10. 7. 1895 München,  29. 3. 1982 München; studierte bei Heinrich Kaminski, Lehrer u. a. von Werner Egk; nach anfänglichem Einfluss von Claude Debussy vom frühen Igor Strawinsky bestimmt. Orffs Spannweite reicht von seiner Verwurzelung im bayerisch Volkstümlichen über das christliche Mysterienspiel bis zum griechischen Drama.
Seine Werke zielen auf eine Synthese von Musik und Bewegung. Dazu entwickelte er das „O.-Instrumentarium“ und das „O.-Schulwerk“ für die musikpädagogische Arbeit. Sein charakteristischer Personalstil besteht in einer Verbindung aus traditionellen Kompositionstechniken mit einer modernen Tonsprache. Orff schrieb Bühnenwerke („Carmina Burana“ 1937; „Der Mond“ 1939; „Die Kluge“ 1943; „Catulli Carmina“ 1943; „Die Bernauerin“ 1947; „Antigonae“ 1949; „Trionfo di Afrodite“ 1953; „Astutuli“ 1953; „Oedipus der Tyrann“ 1959) und Chormusik.
Carmina Burana: Plakat
Carmina Burana: Plakat
Plakat für die Oper „Carmina Burana“ von Carl Orff
 
 
  • Erscheinungsjahr: 1943
  • Veröffentlicht: Deutsches Reich
  • Verfasser: Orff, Carl
  • Deutscher Titel: Die Kluge
  • Genre: Oper in einem Akt
Carl Orffs (* 1895,  1982) nach einem Grimm'schen Märchen entstandene Oper »Die Kluge« wird am 20. Februar in Frankfurt am Main unter der Regie von Günther Rennert uraufgeführt. Das Märchenspiel vom König und der klugen Bauerntochter ist in einfacher tonaler Dreiklangharmonik komponiert. Die für Orff tpyische, rhythmisch gespeiste Deklamation wird durch lyrische Passagen unterbrochen, das große Orchester wird kammermusikalisch geführt. Die Märchenatmosphäre wird durch Rüpelszenen in der Nachfolge William Shakespeares aufgelockert.
 
  • Erscheinungsjahr: 1947
  • Veröffentlicht: Deutschland
  • Verfasser: Orff, Carl
  • Deutscher Titel: Die Bernauerin
  • Genre: Ein bayrisches Stück in zwei Teilen
Carl Orffs (* 1895,  1982) in altbayerischer Mundart verfasstes Stück »Die Bernauerin«, in dem er die Geschichte von der Verbindung des bayerischen Herzogs Albrecht mit der Bürgerlichen Agnes Bernauer erzählt, wird am 15. Juni in Stuttgart uraufgeführt. Die zahlreichen Sprechrollen des bühnenwirksamen Werks von Carl Orff werden von der Orchestermusik effektvoll umrahmt.
 
  • Erscheinungsjahr: 1949
  • Veröffentlicht: Bundesrepublik Deutschland und DDR
  • Verfasser: Orff, Carl
  • Deutscher Titel: Antigonae
  • Genre: Ein Trauerspiel
Nach Friedrich Hölderlins Bearbeitung der Tragödie des Sophokles komponierte Carl Orff (* 1895,  1982) die Oper »Antigonae«, die am 9. August in der Salzburger Felsenreitschule unter der musikalischen Leitung von Ferenc Fricsay uraufgeführt wird. Um die Gewalt der antiken Tragödie musikalisch ausdrücken zu können, verzichtete Orff auf alle Regeln der konventionellen Oper und schuf ein »Spezialorchester« mit sechs Klavieren, vier Harfen, Xylophonen, Schlaginstrumenten für mindestens zehn Spieler, Flöten, Oboen, Trompeten und Kontrabässen. Die Deklamation des gesprochenen Wortes dominiert in der Orffschen »Antigonae« über den Klang.
 
  • Erscheinungsjahr: 1953
  • Veröffentlicht: Bundesrepublik Deutschland und DDR
  • Verfasser: Orff, Carl
  • Deutscher Titel: Trionfo di Afrodite
  • Genre: Concerto scenico
Nach Texten von Catull, Sappho und Euripides komponierte Carl Orff (* 1895,  1982) die Musik zu dem als »Concerto scenico« bezeichneten Opernwerk, das am 14. Februar in Mailand uraufgeführt wird. Thema ist die Hochzeit eines Paares. Die Ostinatotechnik erfährt bei den Liebesszenen der frisch Vermählten und in der Schlussszene Erscheinen der Liebesgöttin Aphrodite eine Steigerung ins Monumentale. Die Stimmen der Solosänger und des Chors vereinigen sich am Ende zu einem eindrucksvollen Finale.
 
  • Erscheinungsjahr: 1959
  • Veröffentlicht: Bundesrepublik Deutschland und DDR
  • Verfasser: Orff, Carl
  • Deutscher Titel: Oedipus der Tyrann
  • Genre: Ein Trauerspiel des Sophokles von Friedrich Hölderlin
Carl Orff (* 1895,  1982) übernimmt für die Oper »Oedipus der Tyrann«, die am 11. Dezember in Stuttgart uraufgeführt wird, wörtlich die Nachdichtung der sophokleischen Tragödie durch Friedrich Hölderlin und bringt nur unwesentliche Kürzungen an. Von »Musik« im üblichen Sinn ist bei diesem Werk kaum zu sprechen, der Gesang wird auf bloßes Rezitieren eingeschränkt, das nur manchmal durch koloraturartige Passagen aufgelockert wird, begleitet von einem »Spezialorchester« aus mehreren Klavieren, Pauken und Schlagzeugen. Das Stück wird vom Publikum zwiespältig aufgenommen.
 
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