Lexikon

Quecksilber

[
althochdeutsch queck, „lebendig“
]
chemisches Zeichen Hg (griechisch-lateinisch hydrargyrum, „Wassersilber“), früher Mercurium, ein- und zweiwertiges, bei gewöhnlicher Temperatur flüssiges Metall von silberartigem Aussehen, Atommasse 200,59, Ordnungszahl 80, Dichte 13,5939, Erstarrungspunkt 38,87 °C, Vorkommen vorwiegend als Quecksilbersulfid HgS (Zinnober), selten auch gediegen. Hauptfundstätten: Idrija (Slowenien) und Almadén (Spanien). Ausgangsprodukt für die Gewinnung ist hauptsächlich das Quecksilbersulfid, das in Röstöfen bei Luftzutritt stark erhitzt wird. Hierbei entweichen Quecksilber und Schwefeldioxid in dampfförmigem Zustand. Das durch Wasserkühlung wieder kondensierte Quecksilber wird durch Pressen durch Leder sowie gegebenenfalls durch Destillation oder Behandlung mit verdünnter Salpetersäure gereinigt. Quecksilberdämpfe und Quecksilbersalze sind sehr giftig (Quecksilbervergiftung). Quecksilber reagiert erst oberhalb 300 °C mit dem Sauerstoff der Luft zu Quecksilberoxid; mit den Halogenen und Schwefel reagiert es leicht. Viele Metalle werden von Quecksilber unter Bildung von Legierungen (Amalgam) gelöst.

Verwendung

Verwendung findet Quecksilber zur
Füllung von Thermometern, Barometern, Manometern, Gleichrichtern (Quecksilberdampfgleichrichter), zur Gewinnung von Gold nach dem Amalgamverfahren, als Sperrflüssigkeit in der chemischen und physikalischen Laboratoriumspraxis, in Quecksilberdampflampen, in Form von Amalgamen zu Zahnfüllungen. 2009 einigten sich die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen auf ein weltweites Verbot der Verwendung und des Handels mit Quecksilber.

Verbindungen

Quecksilber-(I)-chlorid (Hg2Cl2) Kalomel; Quecksilberoxid (HgO), rot; Quecksilbersulfid Zinnober; Quecksilber-(II)-chlorid (HgCl2), auch Sublimat genannt, wirkt ätzend und ist sehr giftig; Quecksilber-(II)-iodid (HgJ2), unterhalb 127 °C rot, oberhalb gelb gefärbt, ergibt mit Kaliumiodid und Alkali Neßlers Reagens. Organische Quecksilberverbindungen spielen eine wichtige Rolle in der Medizin.
Tier, Ungleich
Wissenschaft

Tierisches Ungleichgewicht

Bei manchen Tierarten gibt es unterschiedlich viele Männchen und Weibchen. Und das hat zum Teil verblüffende Gründe. von CHRISTIAN JUNG Abgesehen von wenigen Ausnahmen existieren bei Tieren wie beim Menschen zwei Geschlechter: männlich und weiblich. Sie unterscheiden sich in Erscheinungsbild, Verhalten, Funktionen und auch bei...

Organoide sind wenige Millimeter große 3D-Zellkultursysteme. Sie können im Labor jahrelang wachsen. ©Labor von Mina Gouti, Pablo Castagnola, Max Delbrück Center
Wissenschaft

Gehirn aus der Petrischale

Die Hirnforscher nutzen Organoide, um zumindest Teile der Entwicklung des Gehirns verfolgen zu können.

Der Beitrag Gehirn aus der Petrischale erschien zuerst auf wissenschaft.de.

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon