Die peléanische Ausbruchstätigkeit wurde nach dem Mont Pelée auf der Karibikinsel Martinique benannt, der im Jahr 1902 ausbrach. Dabei fanden 29 000 Bewohner der Hafenstadt St. Pierre den Tod. → Eruptionen dieses Typs sind sehr zerstörerisch, da sie heiße Aschelawinen erzeugen. Diese Glutwolken oder “Nuées ardentes“ strömen mit Geschwindigkeiten von mehr als 100 km/h die Flanken eines ausbrechenden → Vulkans hinunter. Der untere, dichtere Bereich einer Glutwolke wird als → pyroklastischer Strom oder Aschenstrom bezeichnet. Sie bilden häufig weite Sedimentfächer um den Stratovulkan, dem sie entstammen. Die Kombination von zwei geomorphologischen Strukturen verdeutlicht, dass bei einem derartigen Vulkan mehrere Ausbruchsmechanismen stattfinden. Die sauren → Laven sind bei peléanischer Tätigkeit zähflüssig und bilden oft Staukuppen beim Verlassen des Förderschlotes. Staukuppen sind rundliche, steilwandige Gesteinsdome aus zähflüssiger Lava, die sich nur geringfügig ausbreitet und über dem Vulkanschlot auftürmt. Dieses Material plombiert nicht selten die Förderschlote und schließt auch → vulkanische Gase ein. Ihr Druck steigt, bis sie die Staukuppe explosionsartig zerstören. Dieser Prozess kam sowohl beim Mont Pelée als auch bei Mount St. Helens im Jahr 1980 zum Tragen.