Ein bisschen Sommerlaune kann nicht schaden – aber bitte keinen Hitzeschaden
Seit dem Jahrhundertsommer 2003 bietet der Deutsche Wetterdienst ein regionales Hitze-Warnsystem an. Denn zu viel Sonne, besser gesagt, zu viel Hitze kann schlimme Folgen haben!
Sonnenstich
...entsteht durch lang andauernde Sonneneinstrahlung auf Kopf und Nacken. Es droht eine Entzündungsreaktion von Hirnhaut und Hirngewebe. Im Grund hat man es bei einem Sonnenstich also mit einem Hitzschlag zu tun, der speziell den Kopf betrifft. Die Symptome sind Schwindel, Übelkeit, Ohrgeräusche und Nackenbeschwerden. Vorbeugend wirken helle Kopfbedeckungen!
Hitzekrampf
Hitzekrampf ist die Folge eines Mangels an Flüssigkeit und Elektrolyten, gerade wenn man stark schwitzt. Dieser Gefahr sind besonders Menschen ausgesetzt, die einer hohen Temperatur nicht angepasst sind. Die Elektrolytkonzentration im Schweiß ist in diesem Fall merklich höher als bei akklimatisierten Menschen. Die Symptome sind schmerzhafte Muskelkrämpfe. Vorbeugend sind Elektrolytgetränke oder auch Brühe und gewürzte Suppen!
Hitzekollaps
Eine Ohnmacht kann die unmittelbare Folge einer hitzebedingten Erweiterung der Blutgefäße sein. Denn Blutgefäße dehnen sich aus, um die Wärmeabgabe über die Haut zu beschleunigen. Diese „Umverteilung“ des Blutes aber führt dazu, dass das Herz nicht genug Blut bekommt, um es – wie unter gewohnten Bedingungen – durch den gesamten Organismus pumpen zu können. Der Blutdruck verringert sich – und ebenso die Blutzufuhr zum Gehirn. Warnzeichen können zwar Schwäche, Schwindel oder Übelkeit sein, die hitzebedingte Ohnmacht kommt allerdings meist sehr plötzlich. Schuld muss nicht unbedingt ein heißer Sommertag sein. Hier reicht auch ein Stehplatz in der ersten bis zehnten Reihe bei Robbie Williams – um nur ein Beispiel zu nennen...
Hitzeerschöpfung
Überwärmung und Wasserverlust des Körpers können eine Hitzeerschöpfung verursachen – sozusagen die Vorstufe zum Hitzschlag. Obwohl die Haut ihre normale Temperatur beibehalten kann, steigt die „Körperkerntemperatur“ im Rumpf auf bis über 40 °C, wenn das extrazelluläre Flüssigkeitsvolumen zu stark verringert ist. Der kritische Grenzwert liegt bei einem Wasserverlust zwischen zehn und zwölf Prozent des Körpergewichts. Typische Symptome sind Kopfschmerzen und Übelkeit bis hin zu Bewusstseinsstörungen. Ein schattiger Platz oder besser noch ein kühler Raum bringen schnelle Abhilfe.
Hitzschlag
Hier besteht Lebensgefahr! Bei einem Hitzschlag (Hyperthermie) steigt die Körpertemperatur auf über 40 °C. Das kann ein Hirnödem auslösen und unter Umständen dauerhafte Hirnschäden verursachen. Symptome sind eine akut erhöhte Körpertemperatur, Krämpfe oder eine Bewusstseinstrübung, die oft als Müdigkeit verkannt wird. Ausgelöst wird ein Hitzschlag meist durch körperliche Anstrengung bei Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit oder in überhitzten Räumen ohne Frischluftzufuhr.