Einführung

Hinduismus - Von Göttern, Gurus und Brahmanen

Der Hinduismus ist die drittgrößte Weltreligion. Sie vereint unter einem Dach viele verschiedene Glaubensströmungen und wird deshalb auch als "Einheit in der Vielfalt" bezeichnet. Die weltweit etwa 900 Millionen Hindus glauben an mehrere Götter. Im Zentrum stehen Brahma (Schöpfer), Vishnu (Erhalter) und Shiva (Zerstörer). Sie sind die Stellvertreter für die drei kosmischen Funktionen, die im Hinduismus im Konzept des Trimurti ihre Vereinigung finden. Wie im Buddhismus, glauben auch die Menschen im Hinduismus an den ewigen Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt und der letztendlichen Erlösung von allem Leiden. Durch das häufig kritisierte Kastensystem, das einem Menschen den sozialen Aufstieg fast unmöglich macht, ist dem Westen der Hinduismus weitgehend fremd geblieben.

Doch Hindus leben nicht nur auf dem indischen Subkontinent. Die Verbreitung des Hinduismus begann während der britischen Kolonialherrschaft. Als Arbeitsimmigranten zogen viele Inder in andere Commonwealthgebiete in Afrika, Südamerika und die Karibik. Heute locken die Ölstaaten am Persischen Golf und die USA indische Emigranten. Nach Deutschland gelangte der Hinduismus vor allem durch tamilische Flüchtlinge. 2002 wurde in Hamm der größte Hindu-Tempel Kontinentaleuropas eingeweiht.

Eine Reihe von Berührungspunkten hat sich auch durch kultische Rituale entwickelt, die heute im Westen praktiziert werden, um eine Vereinigung von Körper, Geist und Seele zu erreichen. Neben der traditionellen Heilkunst Ayurveda, ebnete vielen gestressten Westlern vor allem Yoga den Weg zu einem ausgeglicheneren Selbst. Während Yoga im Hinduismus ursprünglich ein spiritueller Weg auf der Suche nach Erleuchtung in der Meditation war, steht der religiöse Aspekt in modernen Yogakursen im Hintergrund.

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Sandra Hermes