Lexikon

entartete Musik

in Anlehnung an den Begriff entartete Kunst 1938 geprägte Bezeichnung der nationalsozialistischen Kulturpropaganda, der moderne bzw. als „zersetzend“ oder „kulturbolschewistisch“ charakterisierte Musik und Musiker anprangerte und eine entsprechende „Reinigung“ des deutschen Kulturlebens fordert;. Basis dafür war die „Anordnung über unerwünschte und schädliche Musik“ vom 18.12.1937. Betroffen waren jüdische Komponisten wie Ernst Krenek, Karl Amadeus Hartmann, Hanns Eisler, Berthold Goldschmidt, Arnold Schönberg, Kurt Weill, Franz Schreker, Erich Wolfgang Korngold, Enrst Toch, Paul Dessau und Ralph Benatzky; Künstler wie die Comedian Harmonists, Lotte Lehmann, Richard Tauber und Otto Klemperer; ebenso „arische“ Musiker wie Paul Hindemith und Igor Strawinsky sowie die Jazzmusik und der Swing. Entsprechende Maßnahmen wurden durch die Reichsmusikkammer (Reichskulturkammer) wahrgenommen; erster Präsident war Richard Strauss, dessen Werke neben denen von Richard Wagner als Prototypen „reiner“ deutscher Musik galten. Die gegen jüdische Musiker gerichteten Aktionen markierten eine deutliche Zäsur in der deutschen Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts.
Glioblastom, Hirntumor
Wissenschaft

Geschenkte Überlebenszeit

Unbehandelt sterben Menschen, bei denen ein Glioblastom entdeckt wird, innerhalb kurzer Zeit. Eine neue Therapie gegen den aggressiven Hirntumor kann die Patienten zwar nicht heilen, aber ihr Leben verlängern. von ANDREA MERTES Im Mai 2021 sendet Jens Krystek eine Videonachricht in die Welt: „Ich bin im Krankenhaus“, sind seine...

Augenzeugen, Erinnerung
Wissenschaft

Wahr oder falsch?

Zeugenaussagen sind ein zentraler Bestandteil von Strafverfahren und Gerichtsverhandlungen. Doch allzu oft sind sie verzerrt. von JAN SCHWENKENBECHER Groß, dick, ja, er war’s. Da waren sich alle Zeugen des Überfalls auf die Nürnberger Stadtsparkasse in der Wölckernstraße im Jahr 1991 einig. Auch der Gutachter kam, nachdem er ein ...

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